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Der Mensch lebt auf demselben Planeten wie der Ginkgo – ein lebendes Fossil, das es seit 200 Millionen Jahren gibt. Dennoch ist der Ginkgo womöglich nicht mehr als ein Straßenbaum, der in der Stadt eingesetzt wird, denn Stadtplaner*innen entscheiden sich häufig für ihn, weil er sich an verschiedene Klimazonen anpassen kann und resistent gegen Umweltverschmutzung und Schädlinge ist. In ihrer Arbeit versucht Tang, dieses Lebewesen zu verstehen, das schon vor der Zeit der Dinosaurier existierte – der Baum, den die Zeit vergessen hat. Sie beobachtet den Ginkgo mit einem sanften Blick, während sie die sich wandelnden menschlichen Sehnsüchte und die Verflechtung zwischen Menschen und nichtmenschlichen Lebewesen kritisch hinterfragt und die Zeitlichkeit des Ginkgos im Verhältnis zu anderen Existenzen betrachtet.

Aufgrund des medizinischen Werts der Nuss war der Ginkgo biloba in den 1990er Jahren in China ein beliebtes Nahrungsergänzungsmittel, und der Handel mit Ginkgo biloba konnte ein beträchtliches Einkommen einbringen. In Südchina, wo Tangs Urgroßeltern lebten, wuchsen die Ginkgobäume üppig und wurden im Zuge der sich wandelnden Begehrlichkeiten der Menschen gehandelt: zunächst durch den Verkauf von Ginkgonüssen, später durch den Vertrieb ganzer Ginkgobäume, die aufgrund der steigenden Nachfrage nach städtischem Grün entwurzelt wurden.

• Sektion Section: Exhibition
• Programm Programme: Trembling Time