Where the Heart Goes ist ein gestaltwandelnder Film, in dem eine Gruppe von Darsteller*innen das Geistermedium der Vernachlässigten spielt. Die Inszenierungen verbinden ein tranceartiges Ritual – einen dramatischen Monolog, eine geisterhafte Rave-Party und wehmütige Selbstvergewisserung – mit einer animistischen Phantasie. Der Film ist um Gedichte der Künstlerin herum gebaut, die sich jeweils auf ein koreanisches Wort beziehen, das in der politischen Rhetorik, in Aphorismen und Memes (exzessiv) verwendet wird, und gleichzeitig als Anregung für ein absurdes Worldbuilding dient. Ein Wort, das sich als Motiv durch den gesamten Film zieht, ist „마음: Ma-eum“ (was so viel heißt wie „Herz“ oder „Geist“), das bis zur Erschöpfung wiederholt und seiner Nuancen und Authentizität beraubt wird. Choi lässt sich auf dieses Versagen scheinbar unzweifelhafter Worte und Bilder ein, die das ruhelose Seoul bevölkern, gefangen in ständiger Müdigkeit und Leere. (adaptiert von LUX)

• Sektion Section: Film
• Programm Programme: Future Ancestors