The Best Remaining Seats (Site-specific, expanded film and performance)

Site-specific, expanded film and performance

In Anlehnung an das bahnbrechende Buch von Ben M. Hall hat die Filmklasse Mainz für das European Media Art Festival 2023 ein neues Werk mit dem Titel The Best Remaining Seats produziert und wird es dort aufführen: eine kollaborative Arbeit, die das Filmtheater Hasetor, einen der Veranstaltungsorte des Festivals, sowohl als Ausgangspunkt als auch als Gegenstand der Zusammenarbeit nutzt. Für die Vorführung erweitert die Klasse die Leinwand, indem sie sie buchstäblich verdoppelt, während sie sich in den Zuschauersaal begibt, um die Geschichte dieses speziellen Kinos und die sich ständig verändernden Rituale des Kinobesuchs an sich zu ergründen.

Die Geschichte des Filmtheaters Hasetor vom Kiezkino zum Pornokino, Programmkino und zum Festival- und Veranstaltungsort ist nicht so ungewöhnlich – sie spiegelt die Veränderungen wider, die Kinosäle in ihrer Nutzung und ihrer sozialen Funktion in den letzten Jahrzehnten weltweit durchlaufen haben. Die Arbeit befasst sich sowohl mit der spezifischen als auch mit der allgemeineren Geschichte und setzt sich dabei mit den großen Veränderungen auseinander, die das gemeinschaftliche Betrachten von bewegten Bildern nicht nur in jüngster Zeit, sondern bereits seit der Geburt des Mediums erfahren hat. Wir tendieren zu der Annahme, dass Kinos nur im Zuge der Digitalisierung in Gefahr geraten sind und dass sich unsere Sehgewohnheiten erst jetzt grundlegend verändern – doch wenn man sich mit Geschichten wie der des Filmtheaters Hasetor befasst, erkennt man schnell, dass diese Veränderungen in Wirklichkeit parallel zur Geschichte des Films verlaufen.

Doch nach den letzten Jahren, in denen ein Großteil der Welt mal mehr, mal weniger „isoliert“ war, ist die Klasse sehr gespannt darauf zu ergründen, was es bedeutet, Filme gemeinsam als Publikum anzusehen, im selben Raum, auf einem Festival, in Deutschland, genau jetzt, im Frühjahr 2023.

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