19. – 23.04.2023 ↳ Festival 19.04. – 29.05.2023 ↳ Ausstellung
Der EMAF Award 2023 für eine richtungsweisende Arbeit in der Medienkunst geht an Tulapop Saenjaroen für die Arbeit Mangosteen. Den Dialog-Preis 2023 zur Förderung des interkulturellen Austauschs erhält Peng Zuqiang für Sight Leak. Living Room under the Flyover von Karolina Breguła wird mit dem EMAF Medienkunstpreis des Verbands der deutschen Filmkritik (VDFK) 2023 ausgezeichnet.
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15.05.2023Kuratorinnenführung am Internationalen Museumstag am 21. Mai 2023
Zum Internationalen Museumstag findet in der Kunsthalle Osnabrück am Sonntag um 16 Uhr eine Führung durch die Ausstellung des European Media Art Festivals mit Kuratorin Inga Seidler statt. Das Festivalthema „Trembling Time“ bildet auch für die aktuelle Ausstellung den inhaltlichen und konzeptionellen Rahmen. In der von Inga Seidler kuratierten Ausstellung zum Festival soll unser Verständnis von Zeit in Frage gestellt werden. Die gezeigten Künstlerinnen und Künstler betrachten alternative Geschichte/n sowie Zukunftsvorstellungen jenseits der Idee des Fortschritts. Dabei finden ihre Beobachtungen, Erzählungen oder Dekonstruktionen im Zusammenhang von Zeit und ihrer Wahrnehmung vor dem Hintergrund einer globalen Klima- und Umweltkrise statt.
Foto: Kerstin Hehmann
25.04.2023EMAF 36 - Die Preisträger*innen
Nach fünf Festivaltagen sind beim 36. European Media Art Festivals (EMAF) am Sonntag in der Osnabrücker Lagerhalle die Preise vergeben worden. Der EMAF Award (dotiert mit 3.000 Euro) für eine richtungsweisende Arbeit in der Medienkunst ging an Tulapop Saenjaroen für die Arbeit Mangosteen. Den Dialog-Preis (dotiert mit 2.000 Euro) zur Förderung des interkulturellen Austauschs erhält Peng Zuqiang für Sight Leak. Living Room under the Flyover von Karolina Breguła wird mit dem Medienkunstpreis des Verbands der deutschen Filmkritik (VDFK) (dotiert mit 2.000 Euro) ausgezeichnet.
Der EMAF Award und der Dialog-Preis wurden von einer internationalen Jury aus Medienkünstler*innen und Kurator*nnen vergeben. Ihr gehörten in diesem Jahr Greg de Cuir Jr, Jeannette Muñoz und Maryam Tafakory an. Die Filmkritiker*innen Rainer Bellenbaum, Bettina Hirsch und Luca Schepers bildeten die Jury für den EMAF Medienkunstpreis des VDFK.
„Mangosteen von Tulapop Saenjaroen handelt von einer surrealistisch erzählerischen Traumwelt, der es auf meisterhafte Art und Weise gelingt, Archetypen, Charaktere, Musik und Humor miteinander zu verbinden. Dies ist ganz offensichtlich das Werk eines talentierten Regisseurs, der sein Handwerk versteht“, urteilt die Jury des EMAF Award.
Mit einer besonderen Auszeichnung der Jury wurde außerdem Kevin Jerome Eversons If You Don´t Watch the Way You Move gewürdigt.
Der Dialog-Preis ging an Peng Zuqiangs Sight Leak für den „sensiblen Gebrauch der Kamera, die eine Reise durch eine urbane Landschaft nachzeichnet, und für den Einsatz der Stimmen, die den Text vortragen und kommentieren. Der Film kontrastiert und kritisiert die westlichen philosophischen Vorstellungswelten mit den Realitäten des Queerseins im Ostens“, so die Jury.
Eine besondere Auszeichnung der Jury ging in dieser Sektion an Gautam Valluri für ul-Umra.
Living Room under the Flyover, eine Zusammenarbeit von Karolina Breguła, Shi-Fen Zhang, Rong-Yu Li und Ya-Qiao Li, überzeugte die Jury des EMAF Medienkunstpreises des VDFK „durch seine kinematografisch sensible Darstellung einer politischen Protestaktion gegen Wohnungsverdrängung in Taiwan. In Anlehnung an die Inszenierung und Performance einer prekären Wohnsituation unter der Autobahnbrücke im Bahnhofsviertel von Tainan verknüpft der Film souverän komponierte Bildeinstellungen im Wechsel zwischen statischer Fotografie und subtiler Dynamik. Indem der Film somit das Publikum in die Position des Aufspürens und Begutachtens von Bewegung bzw. Stillstand versetzt, findet der Film nicht zuletzt Ausdruck für den langen Atem, der den Teilerfolg des politischen Widerstandes schließlich ermöglichte.“
Die VDFK-Jury hat eine besondere Auszeichnung an Anna Zett für Es gibt keine Angst vergeben.
Die Ausstellung des 36. European Media Art Festivals (EMAF) ist noch bis zum 29. Mai in der Kunsthalle Osnabrück zu sehen.
Wir bedanken uns bei den zahlreichen Besucher*innen für ihr Interesse und freuen uns auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr!
An der Schnittstelle von Film und Performance bewegt sich ein neues, mehrjähriges Projekt, das das EMAF in Kooperation mit dem Künstler*innenkollektiv LaborBerlin durchführt. Unter dem Titel SPECTRAL. Unburdened Recollections werden historische und selten gezeigte Expanded Cinema-Arbeiten und Filmperformances rekonstruiert und beim Festival wiederaufgeführt.
Den Anfang machen in diesem Jahr zwei Super-8-Performances des argentinischen Filmemachers Claudio Caldini (kuratiert von Federico Windhausen) und eine multimedial erweiterte 35mm-Arbeit des spanischen Experimentalfilmpioniers José Val del Omar (kuratiert von Esperanza Collado). In einem Panel mit den beteiligten Künstler*innen und Kurator*innen (moderiert von Mark Paul Meyer) wird außerdem diskutiert, wie diese flüchtigen Kunstwerke jetzt und in Zukunft bewahrt und verfügbar gehalten werden können.
Das Projekt SPECTRAL wird unterstützt durch die Europäische Union und den die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Image: José Val del Omar’s schemes on pulsating lighting included in his text “Five types of tactile lighting”, handwritten document, undated.
06.04.2023EMAF 36 - Campus
Den EMAF Campus gestalten in diesem Jahr Kunsthochschulklassen aus Leipzig, München und Mainz sowie die Universität und Hochschule Osnabrück. In eigens für das Festival entwickelten Ausstellungen, Filmscreenings und Workshops präsentieren sie aktuelle Projekte – von Video- und Audioinstallationen über kinetische Objekte bis hin zu kollektiv erarbeiteten Filmen.
Unter dem Titel Netze flicken widmet sich die Klasse für Bild- und Raumpolitiken der Akademie der Bildenden Künste München im Neubau der Kunsthalle Osnabrück unterschiedlichen natürlichen und sozialen Ökologien – den fragilen Verbindungen zwischen Körpern und Räumen, Subjekt und Gemeinschaft.
Die Klasse Expanded Cinema der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig erkundet in Sorry, I Have to Leave im Kunstraum hase29 Bewegungen der Zeit und Mo-mente des Übergangs, wie sie an Orten des Erinnerns und (Auf-)Bewahrens, aber auch in Gesten der Solidarität und des Widerstands sichtbar werden.
Die Filmklasse der Kunsthochschule Mainz entwickelt für das Filmtheater Hasetor eine neue, kollektive Filmarbeit. The Best Remaining Seats aktiviert dieses spezifische Kino und seine Geschichte, erkundet aber auch, was Kino (heute) als gemeinsamer Erfahrungsraum bedeutet.
Studierende der Universität und Hochschule Osnabrück und der Musik- und Kunstschule beteiligen sich mit Videoarbeiten, Workshops und Installationen. Ob sie als „Kunstronauten” die künstlerische Immersion in Zeiten der Veränderung und der Entwicklung erforschen, ob sie neue Lösungen für den Umgang mit digitalen Medien erfinden oder ob sie sich mit den lokalen Grünflächen auseinandersetzen, um so die Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft zu bewahren - die Studierenden der drei Institutionen präsentieren vielfältige Arbeiten, die im Kunstquartier des BBK, der Galerie im Fenster und der skulptur-galerie in der Osnabrücker Innenstadt gezeigt und ausgestellt werden.
Film- und Kunstprofessionals sowie Studierende können sich noch bis zum 12. April für den Besuch des Festivals anmelden – unter https://registration.emaf.de/
Wir wünschen schöne Oster-Feiertage und senden
Viele Grüße vom Team des EMAF 2023
30.03.2023EMAF 36 - Die Talks "Trembling Time"
In drei Wochen beginnt in Osnabrück das 36. European Media Art Festival. Eine der Sektionen des Festivals sind die Talks: vier Panels mit insgesamt sieben Expert*innen.
Die von Daphne Dragona kuratierten Talks entkoppeln die Zeit von Linearität, Produktivität und Fortschritt und erforschen sie im Hinblick auf die Zeitlichkeit und den Rhythmus unterschiedlicher Welten. Dabei stehen Konzepte von Degrowth im Vordergrund, die die Chancen und Herausforderungen einer Verringerung der menschlichen Aktivitäten und deren Auswirkungen aufzeigen. Die diskutierten Ideen, Vorschläge und Projekte verdeutlichen die Notwendigkeit, die Grenzen des Planeten zu respektieren und Abhängigkeiten auf sozialer und ökologischer Ebene anzuerkennen.
Dabei wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Bedeutung der Technologie gelegt, indem die Kontroversen rund um das Schaffen, Nehmen oder Verschwenden von Zeit sowie die Gestaltung der Zukunft untersucht werden. Es werden Beispiele für technologiearme, traditionelle oder gemeinschaftsbezogene Kenntnisse als Modelle für eine nachhaltigere Lebensweise vorgestellt. Initiativen und Institutionen, die auf einen Verhaltens- und Systemwandel abzielen und sich für diesen einsetzen, werden hinsichtlich ihres Programms zur Nutzung von Energie, Ressourcen und Zeit erörtert.
Auch wenn es nicht möglich ist, die Zeit zurückzudrehen, ist die Option, sich von der Idee des Fortschritts zu verabschieden, das Tempo zu drosseln und zu verändern, durchaus realisierbar. Die Redner*innen des EMAF 2023 greifen diese Möglichkeiten auf und untersuchen, wie dies vom Individuum zum Kollektiv und von einer Gemeinschaft zur Gesellschaft geschehen kann.
Zu den Panels
Wenn wir Zeit als etwas begreifen können, das man vergehen lässt, verschwendet oder totschlägt, anstatt sie zu sparen und zu nutzen, könnten wir uns von der Droge Liveness lösen, die uns der digitale Kapitalismus vorgibt, um uns an seinen Rhythmus zu binden - darum geht es in Digital Lethargy, or Living with Dead Time von Tung-Hui Hu.
Was gilt heute als Low-Tech und was können langsame Vorgehensweisen in einer Zeit der Hyperproduktivität und Überkonsumption bringen? Was braucht es, um das Tempo anzupassen, und was kostet dies? Wie können Kunst, Design und Technologie zum Aufbau einer nachhaltigeren Gesellschaft beitragen? Kris de Decker und Hypercomf, die Redner*innen der Podiumsdiskussion Going Low-tech/ Designing Self-sufficiency, werden auf diese Fragen mit Beispielen aus ihrer eigenen künstlerischen Praxis und Lebensweise antworten.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion Planetary metabolism & temporalities of environmental change stellen zwei Künstlerinnen und Forscherinnen ihre jüngsten Werke vor und tauschen sich darüber aus, welche Auswirkungen der technische Fortschritt auf die Arten und Ökosysteme der Erde hat. Karolina Sobecka wird sich mit dem Phänomen der ‘Teergruben’ befassen. Dabei handelt es sich um natürliche Substanzen aus dickflüssigem Öl, die in der Lage sind, darin eingeschlossene Fossilien freizulegen und verschiedene Zeiträume des Lebens und der Materie sichtbar zu machen. Joana Moll erörtert die Zunahme der anthropogenen Masse in Bezug auf die Biomasse, ihre negativen Auswirkungen auf die Biosphäre sowie deren Möglichkeit, sich selbst zu regenerieren. Anhand von kritischen Stellungnahmen und Kunstwerken werden Vorschläge diskutiert, wie der Stoffwechsel der Erde neu programmiert oder wiederhergestellt werden kann.
Powering Degrowth ist ein der Titel eines weiteren Panels. Ist Degrowth eine Option für die Welt von heute? Welche Institutionen und Infrastrukturen können bei einem solchen Wandel und Prozess helfen? Wo finden sich relevante Paradigmen, und was kann man von ihnen lernen? Referent*innen, die mit beispielhaften Initiativen in Deutschland verbunden sind, werden sich aus ihrer eigenen Praxis heraus zum Thema positionieren. Mit Beiträgen von Florine Lindner, Muerbe u. Droege und Andrea Vetter.
27.03.2023EMAF 36 - Artist in Focus: Angela Melitopoulos
Als Artist in Focus würdigt das EMAF in diesem Jahr die Künstlerin Angela Melitopoulos. Seit Mitte der 1980er Jahre realisiert sie Videos, Installationen und Soundarbeiten, auch in Kooperation mit anderen Künstlerinnen, Theoretikerinnen oder aktivistischen Netzwerken. Das EMAF präsentiert eine Auswahl ihrer Arbeiten, von frühen experimentellen und aktivistischen Videos bis hin zu aktuellen dokumentarischen Filmen. Sie beschreiben Bewegungen durch die Landschaften des Anthropozän (Matrilinear B – Surfacing Earth, 2020), zeichnen die Spuren einer über Generationen hinweg fortgeschriebenen Migrationserfahrung nach (Passing Drama, 1999) oder beleuchten die Verschränkungen von Technologie, moderner Subjektivität und Animismus (The Life of Particles, 2012). Im Dialog mit Melitopoulos‘ Arbeiten werden auch eigens von ihr ausgewählte Werke anderer Künstler*innen zu sehen sein, u.a. von Alain Resnais, Irit Batsry, Joyce Wieland, Helke Sander und dem Newsreel Collective.
Die Filmprogramme des EMAF geben auch in diesem Jahr wieder einen breiten Überblick über das internationale experimentelle Filmschaffen – von aktuellen Kurz- und Langfilmen über historische Werke bis hin zu audiovisuellen Performances und Expanded Cinema.
Aktuelle Auswahl
Im Zentrum der Filmprogramme steht der Internationale Wettbewerb. Thematische Schwerpunkte der kurzen und mittellangen Filme sind in diesem Jahr die Auseinandersetzung mit familiären Beziehungen, Intimität und Häuslichkeit, die Traumata von Vertreibung und Entwurzelung und künstlerische Zeitreisen zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Video- und Audiomaterial aus dem Archiv der DDR-Opposition bildet die Grundlage für Anna Zetts Film Es gibt keine Angst (DE 2023). Mittels einer pulsierenden Collage aus Underground-Musik, Lyrik, privaten und journalistischen Aufzeichnungen unternimmt sie eine emotionale und intellektuelle Annäherung an Erfahrungen von Gewalt und politischer Selbstermächtigung. Mangrove School von Filipa César & Sónia Vaz Borges (PT/DE/FR 2022) ist Teil einer langjährigen künstlerisch forschenden Auseinandersetzung mit der Geschichte des dekolonialen Widerstands in Guinea Bissau. In atmophärisch dichten Bildern rekonstruiert der Film das Zusammenleben und -lernen in den Guerillaschulen in den Mangrovenwäldern.
In James Richards’ Video Qualities of Life: Living in the Radiant Cold (DE 2022) verbinden sich stillebenhafte Aufnahmen von eigenen und fremden Lebensräumen, von Körpern und Infrastrukturen mit Fragmenten musikalischer Scores zum soghaften Bild einer Gegenwart im dauerhaften Schwebezustand. Auch Peng ZuqiangsSight Leak (CN 2022) navigiert an der Grenze zwischen intimen Innen- und anonymen Außenräumen. Lose angelehnt an Roland Barthes‘ Schriften über China und deren homoerotischen Subtext, bewegt sich hier ein Flaneur durch öffentliche Räume und denkt nach über die Blicke und Sehnsüchte, die sich dort begegnen. Oreet Ashery folgt in ihrem experimentellen Roadmovie Selfish Road (UK/DE 2022) den Infrastrukturen der Trennung und Verblendung, Erinnerung und Verbindung durch eine politisch zerklüftete Landschaft.
Auch die vier aktuellen Langfilme im Programm vermitteln vielschichtige Eindrücke von Landschaften im Wandel, umstrittenen Geografien und sich überlagernder Zeiten. Sophio MedoidzesLet Us Flow (GE/UK 2022) beobachtet in einer entlegenen georgischen Bergregion die Veränderungen, die Modernisierungs- und Migrationsprozesse dort verursachen und die Bedeutung überlieferter Rituale, die kollektive Bindungen schaffen, aber auch soziale Ausschlüsse befestigen.
In Schlachthäuser der Moderne (DE 2022) widmet sich Heinz Emigholz dem Werk zweier südamerikanischer Architekten: Francisco Salamone, dessen Arbeiten der 1930er Jahre dem Geist einer faschistisch-futuristischen Moderne verpflichtet sind, und Freddy Mamani Silvestre, dessen Projekte sich dem Diktat der westlichen Moderne radikal widersetzen. Sie bilden den Hintergrund für eine ideologische Verortung des Berliner Stadtschlosses zwischen Experiment und Restauration.
Mit weiteren Arbeiten von: Udval Altangerel, Parastoo Anoushahpour, Ben Balcom, Karolina Bregula, coyote, Ana Edwards, Kevin Jerome Everson, Sirah Foighel Brutmann & Eitan Efrat, Luke Fowler, Wenqian Gao, Dazhi Huang & Huizhen Zhong, Eginhartz Kanter, Fox Maxy, Hardeep Pandhal & Adam Sinclair, Morgan Quaintance, James Richards, Bassem Saad, Tulapop Saenjaroen, Eri Saito, Deborah Stratman, Gautam Valluri und Gernot Wieland.
02.03.2023EMAF 36 - Die Ausstellung "Trembling Time"
Die Ausstellung des diesjährigen European Media Art Festivals (EMAF) “Trembling Time”, die vom 19. April bis 29. Mai in der Kunsthalle Osnabrück zu sehen sein wird, beschäftigt sich mit verschiedenen Konzepten von Zeit und Zeitlichkeit.
Menschliche Existenz wird grundlegend von den Kategorien Raum und Zeit geprägt, wobei Zeit kaum greifbar, schwer zu definieren und zu durchdringen ist. Sie stellt sich alles andere als absolut oder objektiv dar. Konzepte von Zeit - und wie wir sie entwickeln, wahrnehmen, messen, wie wir mit ihr umgehen, sie denken, diskutieren und verändern – hängen davon ab, wie eine Gesellschaft jeweils strukturiert ist. Menschen nehmen sie je nach Kontext in Form von verschiedenen Zeitlichkeiten wahr, sie ist äußerst formbar in der menschlichen Erfahrung.
Die abstrakte, quantitative Zeitwahrnehmung, die unseren (Arbeits-)Alltag und Lebensrhythmus formt, heute forciert von digitalen Technologien, ist dabei historisch betrachtet eine stark limitierte Facette menschlicher Erfahrung. Hinter dieser linear gedachten Zeit, in der man die Vergangenheit hinter sich lässt und sich in eine veränderte oder veränderbare Zukunft bewegt, liegen die Erzählungen des Fortschrittes des Kolonialismus bzw. kapitalistisch organisierter Gesellschaften. Dieses lineare Zeitverständnis stuft Gruppen nach ihren kulturellen Differenzen ab, von fortschrittlich nach rückständig und legitimierte damit koloniale Interventionen mit dem Ziel der “Zivilisierung”.
Die für die Ausstellung von Kuratorin Inga Seidler ausgewählten Künstler*innen erforschen das vielschichtige Wesen der Zeit und laden uns ein, unsere Aufmerksamkeit auf alternative Zeitdimensionen abseits eines Verständnisses von linearer Zeit zu lenken, wie die innere Zeit, die biologische Zeit, oder die tiefe geologische Zeit der Erde. Die Realitäten von Klimakrise oder radioaktiven Abfällen allein zwingen uns, Zeit in einem völlig anderen Maßstab zu denken. Die deep time solcher oder allgemein von geologischen und planetarischen Phänomenen übersteigt die Zeitskala des Menschen bzw. der gesamten menschlichen Spezies.
Eva van Tongeren untersucht in ihrer Multimedia-Installation In the Belly of the City (2022) einen Walfriedhof, der sich unter der Stadtlandschaft Antwerpens ausbreitet, auf der ihre Bewohner*innen heute arbeiten, leben, spielen, reden und ruhen. Die Videos folgen dem Paläontologen Mark Bosselaers, der die Walknochen von Antwerpen untersucht. Indem er die Knochen nach Ort und Zeit ordnet, versucht er, den Ursprung der Welt, wie wir sie heute kennen, zu ergründen. Und kommt angesichts dessen mit der eigenen Sterblichkeit in Berührung.
In Tang Hans Videoarbeit Ginkgo and Other Times (2022) geht es um den Ginkgo, ein lebendes Fossil, das es seit 200 Millionen Jahren gibt. Die Künstlerin erforscht die kulturhistorische Beziehung zwischen Ginkgobaum und Mensch und betrachtet die Zeitlichkeit des Ginkgos im Verhältnis zu der von anderen Lebewesen.
Während sich einige Arbeiten mit verschiedenen Zeitlichkeiten über das menschliche Empfinden, Messen und Dasein hinaus befassen, wenden sich andere Kunstwerke den Beziehungen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu, sowie den Methoden des Erzählens, Zusammensetzen, Erinnerns und Archivierens. Dabei richten sie ihren Blick auch auf experimentelle Sprachen der Kulturproduktion und -verbreitung sowie auf die alternativen Geschichte/n und Möglichkeitsräume, die das Archiv bieten kann.
Thomas Maders Installation all heat and no light (2022) konzentriert sich auf die Langlebigkeit kommunikativer Text/Bild-Strategien durch Flugblätter, Propaganda- und Meme-Formate. Sie schafft Zeitlinien zwischen Objekten und Ereignissen in Bezug auf ihre gemeinsamen grundlegenden, historischen und sprachlichen Verbindungen. Konkret geht es um die Aneignung der Figur des Rosaroten Panthers durch den NSU, die Politisierung des Ensisheimer Meteoriten durch König Maximilian I. (1492) und den anhaltenden Kampf um bestimmte Meme-Formate zwischen der rechtsextremen und linksradikalen Kreation digitaler Bildinhalte.
Mit Do You Remember Sarajevo – Multitude (2021) reflektieren Clarissa Thieme und Nihad Kreševljaković das Potenzial von Archiven in Hinblick auf persönliche und kollektive Geschichten jenseits vorherrschender Konventionen, die nicht selten zu Löschung und Einseitigkeit führen. In einem experimentellen Setting ermöglichen sie dem Publikum die Begegnung und Auseinandersetzung mit dem Archivmaterial der Bibliothek Hamdija Kreševljaković Video Arhiv Sarajevo, einer privaten Sammlung von Amateurvideos, die von einer Gruppe von Freund*innen im belagerten Sarajevo gefilmt wurden. Dreißig Jahre nach Beginn des Bosnienkrieges ergeben sich neue politische Dringlichkeiten aus Fragen der Selbstdarstellung, des Geschichtsrevisionismus und der Relativierung von Gewalt nicht nur in der Region des ehemaligen Jugoslawien.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
23.02.2023EMAF 36 - Akkreditieren ab sofort möglich
Ab sofort können sich Film- und Kunstprofessionals für den Besuch des Festivals anmelden - unter https://registration.emaf.de/
Die Akkreditierung berechtigt zum freien Eintritt in alle Filmprogramme, die Ausstellung, Talks und den EMAF Campus.
Akkreditierungsschluss ist der 12. April. Weitere Informationen dazu gibt es unter https://www.emaf.de/service/
Für Pressevertreter*innen entfällt die Akkreditierungsgebühr - wenden Sie sich bitte an presse@emaf.de
Details zum Programm erfahren Sie hier in den kommenden Monaten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
17.01.2023EMAF 36 - Die Kuratorinnen
Ausstellung, Filmprogramm und Vorträge – vergangene Woche haben wir euch über die Sektionen des EMAF-Themenfokus „Trembling Time” informiert. Heute möchten wir euch die Kuratorinnen vorstellen, die diese Programme für euch entwickeln:
Inga Seidler lebt und arbeitet als Kuratorin und Kulturproduzentin in Berlin. In den letzten Jahren hat sie Ausstellungen, Performances, Diskurprogramme sowie Projekte für den digitalen Raum entwickelt, produziert und kuratiert. Mit der Gruppe Collective Practices initiierte sie zahlreiche Projekte, die sich mit Fragen der kollektiven Wissens- und Kulturproduktion im Zusammenhang mit neuen Technologien beschäftigten. Inga Seidler ist Mitglied mehrerer Beratungskomitees und Juries für Künstler*innenresidenzprogramme und Kulturinstitutionen sowie den Hauptstadtkulturfonds. Seit 2020 kuratiert sie Ausstellungen für das European Media Art Festival in der Kunsthalle Osnabrück.
Rachael Rakes (Amsterdam/New York) ist Künstlerische Leiterin der 12. Seoul Mediacity Biennale. Zuvor war sie als Kuratorin für Öffentliche Praxis am BAK basis voor actuele kunst in Utrecht (2019-2022) sowie als Chefkuratorin und Leitung des Kurator*innenprogramms des De Appel, Amsterdam (2017-2019) tätig. Rakes ist Mitglied der Auswahlkommission der Currents-Sektion des New York Film Festival und beitragende Redakteurin von Infrasonica. Sie ist Mitherausgeberin der Anthologien Toward the Not-Yet: Art as Public Practice (2021, MIT) und Practice Space (2019, NAME/De Appel). Gemeinsam mit den Künstlerinnen Onyeka Igwe und Laura Huertas Millán organisiert sie das Forschungs- und Kuratorinnenkollektiv Counter Encounters.
Daphne Dragona ist Kuratorin und Autorin und lebt in Berlin. In ihren aktuellen Arbeiten befasst sie sich mit den Möglichkeiten von Degrowth für Kunst und Kultur sowie mit der Rolle von Technologie in Zeiten der Klimakrise. Ihre Ausstellungen waren unter anderem bei Onassis Stegi, Laboral, EMST und der Akademie Schloss Solitude zu sehen. Ihre Beiträge wurden in verschiedenen Büchern veröffentlicht, unter anderem bei Springer, Sternberg Press und Leonardo Electronic Almanac. Dragona war von 2015-2019 Kuratorin des transmediale-Festivals. Sie trägt einen Doktortitel der Fakultät für Kommunikations- und Medienwissenschaften der Universität von Athen.
Pictures Copyright: EMAF
10.01.2023EMAF 36 - Das Thema: "Trembling Time"
Der Call for Entries ist seit vergangenem Sonntag beendet. Die Zahl der eingereichten Arbeiten aus den Bereichen Film, Installation und Expanded Media war überwältigend! Rund 3.000 Menschen Arbeiten wurden für die Sichtung der Auswahlkommission und der Kuratorinnen eingereicht - vielen Dank dafür!
EMAF 2023: Trembling Time
Das Thema des EMAF 2023 lautet „Trembling Time“ – eine Zeit in Unruhe, deren Bewegung diffus und ungerichtet, aber weithin spürbar ist, in der sich das mögliche Ende von etwas ebenso andeuten mag wie die Entstehung von etwas Neuem. Das Motto des EMAF 2023 steht nicht vorrangig für einen Moment der Krise – auch wenn wir derzeit hautnah spüren, wie sich jenes Zeitfenster, in dem die globale Klimakatastrophe noch abzuwenden wäre, zusehends verengt; wie globale Kriege und Konflikte bis in unsere lokalen und sehr persönlichen Zusammenhänge hinein wirken und sich für ihre Leidtragenden in der traumatischen Zeitlichkeit von Flucht und Migration verlängern. Es geht auch um ein Verständnis von Zeit, das zunehmend fraglich wird: eine Zeitlichkeit, die sich an historischen Fix- und Wendepunkten orientiert, und den abstrakten Rhythmen, die unsere postindustrielle Gegenwart takten.
Mit „Trembling Time“ lädt das EMAF – in seiner Ausstellung, in Filmprogrammen, Vorträgen und Performances – dazu ein, unsere Vorstellungen von Zeitlichkeit und Geschichte einer Revision zu unterziehen, sie mit anderen Formen des Erinnerns, Imaginierens und In-der-Welt-Seins zu konfrontieren und damit auch das Beben der Zeit als eine Bewegung zu erfahren, die uns, indem sie die Verhältnisse in Unordnung und Hierarchien ins Wanken bringt, neue Wege eröffnet.
In der von Inga Seidler kuratierten Ausstellung zum Festival soll unser Verständnis von Zeit in Frage gestellt werden. Die gezeigten Künstler*innen betrachten alternative Geschichte/n sowie Zukunftsvorstellungen jenseits der Idee des Fortschritts. Dabei finden ihre Beobachtungen, Erzählungen oder Dekonstruktionen im Zusammenhang von Zeit und ihrer Wahrnehmung vor dem Hintergrund einer globalen Klima- und Umweltkrise statt, die gleichzeitig einen Moment darstellt, der das Bild vom Verrinnen der Zeit hervorruft.
Das von Rachael Rakes kuratierte Filmprogramm greift die Idee der “Trembling Time” auf, indem es Momente der Revision und Projektion miteinander verbindet. Ausgehend von der Annahme, dass die linear fortschreitende Zeit ein Konstrukt ist, und zwar ein potenziell existenzbedrohendes, beschäftigen sich die Arbeiten in diesem Programm mit Zeit- und Wertvorstellungen, in denen Anti-Chronologien, Re- und Pre-Enactments, das Überleben in den Ruinen des Imperialismus, nicht-narrative Artikulationen von Wirklichkeit und die Infrastrukturen nicht-menschlicher, nicht-linearer Beziehungen eine Rolle spielen.
Was verändert sich, wenn es nur mit Entschleunigung weitergeht? Das von Daphne Dragona kuratierte Talks-Programm stellt Modelle von Wachstum (und seiner Kritik) in den Mittelpunkt, die die Bedürfnisse und Rhythmen unterschiedlicher Welten berücksichtigen. Theoretikerinnen und Praktikerinnen diskutieren, wo wir Opfer bringen müssen, um fortschrittsbedingte Probleme zu entschärfen, und beleuchtet Ansätze, die uns dazu einladen, aktiv unsere Gewohnheiten und unser Tempo zu verändern. Hier kommen auch Beispiele aus der Kunstwelt zur Sprache, die einen anderen Umgang mit Energie und Zeit, Kulturproduktion und Anwesenheit vorschlagen.
Mehr über unsere Kuratorinnen lesen Sie im Pressebereich auf unserer Homepage.
07.12.2022Kurzfilmtag am 21. Dezember
Am kürzesten Tag des Jahres wird der kurze Film in seiner ganzen Vielfalt, Kreativität und Experimentierfreude am bundesweiten Kurzfilmtag in ganz Deutschland gefeiert.
Das EMAF zeigt in Kooperation mit dem Filmtheater Hasetor ein Programm mit fünf Filmen aus zwanzig Jahren. Es handelt vom trügerischen Gefühl, bei sich und zu Hause zu sein, von den dünnen Wänden, die das Private vom Öffentlichen trennen, und von zerbrechlichen Idyllen, die auf den Ruinen des Wohlstands gedeihen. Zu sehen ist auch der Gewinner des Deutschen Kurzfilmpreises 2022 in der Kategorie Dokumentarfilm: „Lamarck“ von Marian Mayland (DE 2021, 28´).
Außerdem erwartet Sie: „Schönen, guten Tag“ von Corinna Schnitt (DE 1995, 5’), „Hus“ von Inger Lise Hansen (NO 1997, 7’), „El Laberinto“ von Laura Huertas Millán (CO 2018, 21’), „Atomic Garden“ von Ana Vaz (JP 2018, 8’)
Beginn ist am 21. Dezember um 22.30 Uhr im Filmtheater Hasetor. Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 5 Euro
Wer Interesse hat, seine Arbeiten auf einem der renommiertesten Medienkunst-Festivals Europas zu zeigen, der kann sie noch bis zum 8. Januar 2023 über unsere Einreichplattform zur Sichtung einreichen. Alle Infos, das Reglement und den link zur Einreichplattform gibt es direkt auf unserer Homepage unter www.emaf.de.
Wir freuen uns, den einen oder die andere kommende Woche beim Kurzfilmtag im Hasetor-Kino begrüßen zu dürfen, und wünschen allen frohe Feiertage und einen guten Rutsch in ein friedliches und gesundes Neues Jahr!
08.11.2022EMAF 36 - EMAF präsentiert Internationale Auswahlkommission
Die Sichtung für das 36. EMAF 2023 hat begonnen! Wir möchten Ihnen deshalb heute die Personen vorstellen, die in den kommenden Monaten die Filme des Internationalen Wettbewerbs und der Langfiülmsektion auswählen und beim Festival vorstellen und diskutieren werden. Zu diesem internationalen Team gehören neben Katrin Mundt, Leiterin der EMAF-Filmsektion, Ryan Ferko (Toronto/Berlin), Mason Leaver-Yap (Glasgow/Berlin), Philip Widmann (Berlin) und Tinne Zenner (Kopenhagen). Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!
Ryan Ferko ist als Künstler überwiegend im Bereich Film und Video aktiv. Seine Arbeiten, die sowohl in Kinos als auch in Galerien zu sehen sind, befassen sich mit der Frage, wie Geschichte und Macht in Landschaften angelegt sind. Der in Toronto lebende Künstler beschäftigt sich in seinem Werk mit kollektiven Formen der Auseinandersetzung mit und der Wahrnehmung von Orten. Seit 2013 arbeitet er regelmäßig mit Parastoo Anoushahpour und Faraz Anoushahpour zusammen. Jüngste Einzel- und Gemeinschaftsarbeiten wurden unter anderem auf dem Flaherty Seminar, der Berlinale, dem New York Film Festival, der Sharjah Film Platform, dem Toronto International Film Festival, dem Curtas Vila do Conde, dem European Media Art Festival (EMAF) und dem Media City Film Festival gezeigt.
Mason Leaver-Yap kollaboriert mit Künstler:innen, um Texte, Ausstellungen und Veranstaltungen zu produzieren. Zuletzt hat er mit Renée Green und Free Agent Media, Oreet Ashery, Stefanie Heinze, Onyeka Igwe, Winnie Herbstein, Ima-Abasi Okon, Beatrice Gibson, Laura Guy, Sunil Gupta und dem Nachlass von Tessa Boffin, Andrea Büttner, Iman Issa und Jimmy Robert zusammengearbeitet. Er lebt in Glasgow und Berlin.
Philip Widmann produziert Filme, Texte und Filmprogramme. Seine Film- und Videoarbeiten wurden auf Filmfestivals und in verschiedenen Kunsträumen gezeigt, darunter die Berlinale, Rotterdam, Views from the Avantgarde / NYFF, Yamagata, FID Marseille, CPH:DOX, Visions du Réel, Videonale, Wexner Center for the Arts, The Institute for Endotic Research Berlin. Er hat unter anderem Filmprogramme für Arkipel Jakarta, Image Forum Tokyo und das Kasseler Dokfest zusammengestellt.
Tinne Zenner ist eine in Kopenhagen lebende bildende Künstlerin, Filmemacherin und Kuratorin. Ihre Filme wurden auf zahlreichen internationalen Filmfestivals gezeigt, darunter NYFF, CPH:DOX, Courtisane, Oberhausen, EMAF, Rencontres Internationales Paris/Berlin, Image Forum Tokyo und EXiS, während ihre Installationen in internationalen Museen und Galerien präsentiert wurden. Zenner ist Mitbegründerin und Mitglied von Sharna Pax (gegründet 2013), einem Filmkollektiv mit Sitz in London/Kopenhagen, das zwischen den Sparten Anthropologie, Dokumentarfilm und Bildender Kunst arbeitet.
+++ reminder: Call for Entries +++
Und zur Erinnerung: Noch bis zum 8. Januar 2023 können Filme, Installationen, Performance-Projekte und Arbeiten aus dem Bereich Expanded Media über das Online-Portal https://registration.emaf.de/ für das Festival eingereicht werden. Wir sind gespannt auf Ihre Einreichungen!
20.09.2022EMAF 36 - Call for Entries
Wir laden Medienkünstler:innen aus der ganzen Welt dazu ein, jetzt ihre Arbeiten für die Sichtung zum European Media Art Festival 2023 einzureichen.
Die Online-Plattform unter registration.emaf.de ist ab sofort geöffnet. Eingereicht werden können Arbeiten aus den Bereichen Film, Installation, Performance und Expanded Media. Alle Informationen und das Reglement finden Sie auf unserer website. Die Einreichfrist endet am 8. Januar 2023.
Die Einreichung von Arbeiten ist kostenfrei.
Für alle für das Festival ausgewählten Beiträge werden Künstler:innenhonorare gezahlt.
Das 36. European Media Art Festival findet vom 19. bis zum 23. April 2023 statt. Osnabrück wird dabei fünf Tage lang zu einer internationalen und richtungsweisenden Plattform für Medienkunst und zum Treffpunkt für Künstler:innen, Kurator:innen, Forschende und Studierende. Die Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück wird darüber hinaus bis zum 29. Mai 2023 zu sehen sein.
09.06.2022Filmgespräche zum Nachhören
Mit dem Ende des diesjährigen Festivals starten bereits die Vorbereitungen für das kommende Jahr. Vom 19. – 23. April 2023 wird das EMAF wieder in Osnabrück stattfinden.
Damit Sie die Zeit möglichst gut überbrücken, gibt es auf unserer Website noch einiges zum Nachhören. Neben den kompletten Talks finden Sie dort Filmgespräche zu allen Wettbewerbsprogrammen, einigen Langfilmen, thematischen Programmen sowie Interviews mit unseren Artists in Focus Emily Wardill und Beatriz Santiago Muñoz. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Reinhören und freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
Das gesamte Online-Material finden Sie unter: Online
31.05.2022EMAF 35 - Festival zieht positive Bilanz und gibt Termin für 2023 bekannt
Mit insgesamt rund 13.000 Besucher:innen in den Filmprogrammen, den Performances und den Live-Talks sowie in der Medienkunst-Ausstellung The thing is zieht das 35. European Media Art Festival mit Ausstellungsende in der Kunsthalle Osnabrück am 29. Mai eine erfolgreiche Bilanz. „Diese Ausgabe war eine wunderbare Rückkehr zum klassischen Präsenz-Festival, nach dem wir uns zwei Jahre lang gesehnt haben, und wir sind sehr zufrieden, dass alles so gut geklappt hat“, sagt Geschäftsführer Alfred Rotert. „Die Zahl der Akkreditierungen lag deutlich über dem Niveau der Zeit vor Corona, allerdings war beim Publikum auch noch eine gewisse Zurückhaltung spürbar, sich wie früher ins Festivalgeschehen zu stürzen. Das 35. EMAF verbuchen wir trotzdem als großen Erfolg und bedanken uns bei allen Förderinstitutionen und Unterstützer:innen ganz herzlich.“
Die Rückmeldungen der internationalen Festivalgäste, der beteiligten Studierenden und der Besucher:innen seien durchweg positiv gewesen, betont Katrin Mundt, Leiterin Film-Programme in der Festivalleitung. „Beim 35. EMAF herrschte eine ganz besondere Atmosphäre des lebhaften Austauschs, die wir uns gewünscht haben und die auch die Qualität unseres Festivals ausmacht.“ Viele Besucher:innen hätten das schöne Wetter und die Weltoffenheit Osnabrücks dazu genutzt, nach den Screenings und Veranstaltungen zusammenzukommen und über das Gesehene und Erlebte zu diskutieren. „Das alles ermutigt uns, mit noch mehr Energie in die Planung des kommenden Festivals als Präsenz-Veranstaltung einzusteigen”, sagt Katrin Mundt.
SAVE THE DATE!
Das 36. EMAF wird vom 19. bis 23. April 2023 stattfinden.
Das EMAF bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.
Wir laden Sie herzlich ein, über das European Media Art Festival zu berichten und auch im nächsten Jahr wieder mit dabei zu sein.
11.05.2022EMAF 35 - Das EMAF beteiligt sich mit einer Live-Performance am internationalen Museumstag
Das European Media Art Festival (EMAF) lädt am 15. Mai um 16 Uhr zum internationalen Museumstag in die Kunsthalle Osnabrück ein. Die Künstlerin Valentina Karga präsentiert dort ihre Live-Performance The Life of a Self-Eating Table (in englischer Sprache).
The Life of a Self-Eating Table lädt uns zu einer „verkörperten“ Session ein: Wir werden uns selbst gleichzeitig mit dem sich selbst verspeisenden Tisch füttern und mit unseren Körpern und seinem Körper über Gefühle und Gedanken zum Verdauungsprozess Zwiesprache halten und uns fragen: Welche Bedürfnisse sind für das Leben substanziell und welche nicht? Was können wir von und durch diesen freundlichen Autokannibalen lernen?
Valentina Karga’s Arbeit ist zwischen Kunst, Design, Forschung und Architektur angesiedelt. In ihr wendet sie Praktiken sozialen Engagements und spekulativer Experimente an, welche bestehende soziale und physische Infrastrukturen in den Bereichen Energie, Ökonomie und Nachhaltigkeit hinterfragen.
Mit ihrer Installation The Table That Eats Itself ist Valetina Karga ebenfalls in der diesjährigen EMAF-Ausstellung vertreten. Die Ausstellung The thing is beschäfigt sich mit dem Wesen von „Dingen“, dem Verhältnis zwischen Objekten und Menschen und ihren Körpern sowie Fragen der Objektifizierung.
Neben der EMAF-Ausstellung ist auch die KOMPOST-Ausstellung Try to describe a place noch bis zum 29. Mai in der Kunsthalle Osnabrück zu sehen. Die Teilnahme an der Performance sowie der Eintritt in die Kunsthalle Osnabrück sind kostenfrei. Während der Performance wird es Getränke und Snacks geben.
Wir laden Sie herzlich ein, am Sonntag mit dabei zu sein!
26.04.2022EMAF 35 - Das Festival ist beendet & Jurys zeichnen drei wegweisende Experimentalfilme aus
Nach 5 ereignisreichen und spannenden Tagen ist das 35. European Media Art Festival am Sonntag zu Ende gegangen. Zufrieden blicken wir auf ein gelungenes Festival zurück. Wir bedanken uns bei allen Künstler:innen, Kurator:innen, Besucher:innen und Sponsoren, die uns das erst ermöglicht haben und freuen uns, wenn wir Sie im nächsten Jahr wieder begrüßen dürfen.
Und auch die Preisträger:innen des 35. European Media Art Festival (EMAF) stehen fest: Den EMAF Award für eine richtungsweisende Arbeit in der Medienkunst erhält die britische Künstlerin Jamie Crewe (Glasgow) für ihren experimentellen Film False Wife, der im Stil eines Poppers Trainingsvideos die Grenzen von Individuum, Geschlecht und Geist öffnet und diskutiert. Der Preis ist mit 3.000€ dotiert. Der Dialog-Preis zur Förderung des interkulturellen Austausches geht an den in Spanien geborenen Künstler Carlos Irijalba (Amsterdam) für seinen Film Half Wet, der aus der Perspektive eines zukünftigen Klimanotstands das heutige Konsumverhalten reflektiert. Der Preis ist mit 2.000€ dotiert. Home When You Return des US-amerikanischen Experimentalfilmers Carl Elsaesser (New York) wird mit dem Medienkunstpreis des Verbands der deutschen Filmkritik (VdFk) ausgezeichnet. Der Beitrag setzt sich über die Projektion eines historischen Melodrams an den Wänden im Haus der Großmutter des Filmemachers mit weiblichen Rollenbildern, Trauer und Verlust auseinander. Der Preis ist mit 2.000€ dotiert Darüber hinaus spricht die VdFk-Jury eine lobende Erwähung für L’incanto der italienischen Künstlerin Chiara Caterina aus. Der Film unternimmt mit der Verknüpfung von fünf Frauenschicksalen eine Reise ins kollektive Unterbewusstsein.
Der EMAF Award und der Dialog-Preis werden von einer Jury aus Medienkünstler:innen und Kurator:innen vergeben, der in diesem Jahr Dušica Dražić (Serbien), Onyeka Igwe (Großbritannien) und Erik Martinson (Kanada) angehören. Die Filmkritiker:innen Esther Buss, Peter Kremski und Jenni Zylka bilden die Jury für den EMAF Medienkunstpreis des VdFk.
Der EMAF Award (dotiert mit 3.000 Euro) für Jamie CrewesFalse Wife gehe an eine „Arbeit, die Schichten von manipulierten Bildern, Tönen und Text auf erfinderische Weise kombiniert und sie mit halsbrecherischer Geschwindigkeit direkt auf die Zuschauer:innen einwirken lässt“, urteilt die Jury in ihrer Begründung. „False Wife lässt unsere Grenzen zwischen Individuum und Kollektiv, Körper und Geist, der Fixierung des Geschlechts und dem Gesellschaftsvertrag oszillieren“. Der Dialog-Preis (dotiert mit 2.000 Euro) für Half Wet von Carlos Irijalba prämiere die „subtile Weise, mit der das Werk auf eine Diskrepanz zwischen der Kurzsichtigkeit des individualisierten Umweltschutzes und den postkolonialen Realitäten derjenigen hinweist, die bereits in einem klassenbasierten Klimanotstand leben“, begründet die Jury ihre Entscheidung. Der Film verwickle die Betrachter:innen in eine Welt der alltäglichen Vergeblichkeit und der damit verbundenen Komik.
Mit Home When You Return von Carl Elsaesser zeichnet die Jury des EMAF Medienkunstpreises des Verbands der deutschen Filmkritik (dotiert mit 2.000 Euro) eine „berührende überindividuelle Erzählung über Verlust, Trauer, weibliche Rollenbilder und die Schattenwelt der häuslichen Sphäre“ aus, heißt es in der Begründung. „Im Spiel mit Doppelbelichtungen, Verwischungen, Zwischen- und Rolltiteln, der Tonspur aus dem historischen Film sowie Geräuschen aus dem Hier und Jetzt lässt Carl Elsaesser Vergangenheit und Gegenwart, filmische Realität und persönliche Geschichte auf virtuose Weise – und auf 16mm – miteinander verschmelzen.“ Der mit einer lobenden Erwähnung versehene Film L’incanto von Chiara Caterina verbinde „Bilder und Töne, die ursprünglich nichts miteinander zu tun haben, aber schon als einzelne Elemente eine suggestive Ausdruckskraft besitzen, zu einem surrealen Gesamtkunstwerk“, gibt die VdFk-Jury bekannt.
Die Jurybegründungen in voller Länge gibt es unter: Sektionen
Die Ausstellung des 35. EMAF ist noch bis zum 29. Mai in der Kunsthalle Osnabrück zu besichtigen.
Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.
Mit besten Grüßen vom Team des EMAF 2022
19.04.2022EMAF 35 - Freier Eintritt für Festivaleröffnung in der Kunsthalle Osnabrück und Medienkunst-Ausstellungen an Osnabrücker Standorten
Mit einer feierlichen Eröffnung in der Kunsthalle Osnabrück und einer Reihe von medienkünstlerischen Ausstellungen an weiteren Osnabrücker Standorten startet am morgigen Mittwoch, dem 20. April, das European Media Art Festival (EMAF). Die 35. Festivalausgabe wird unter anderem von Staatssekretär Dr. Jörg Mielke, Chef der Niedersächsischen Staatskanzlei, und der Festivalleitung eröffnet. Unter dem Themenschwerpunkt The thing is über das komplexe Verhältnis von Menschen und Dingen öffnet ab 19:30 Uhr in der Kunsthalle Osnabrück, Hasemauer 1, die offizielle Medienkunst-Ausstellung des Festivals, die bis zum 29. Mai zu sehen sein wird. Der Eintritt ist frei. Bis auf eine Maskenpflicht in der Kunsthalle gelten keine weiteren Corona-Beschränkungen.
Ebenfalls um 19:30 Uhr öffnen drei weitere Ausstellungen der Festivalsektion EMAF Campus im Neubau der Kunsthalle, im Kunstraum hase29 (Hasestraße 29/30) sowie im Haus der Jugend (Große Gildewart 6-9). Im Laufe des Festivalzeitraums bis einschließlich Sonntag, dem 24. April, sind weitere Ausstellungen, Medienkunst-Performances und zahlreiche internationale Filmprogramme an verschiedenen Osnabrücker Spielorten zu erleben. Mit mehr als 120 Filmen aus 30 Ländern präsentiert das EMAF über vier Tage ein gewohnt spannendes, umfangreiches und internationales Filmprogramm.
Details zu sämtlichen Angeboten gibt es im Festival-Timetable unter: www.emaf.de/timetable/
Seinen Abschluss hat das 35. European Media Art Festival am Sonntag, dem 24. April, mit der Preisverleihung um 17:30 Uhr in der Lagerhalle Osnabrück, Rolandsmauer 26, auf der drei wegweisende medienkünstlerische Arbeiten mit Jury-Preisen ausgezeichnet werden. Alle Festivalfreunde sind herzlich dazu eingeladen, die EMAF-Eröffnung und die weiteren Veranstaltungen des Festivals zu besuchen!
Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.
Mit besten Grüßen vom Team des EMAF 2022
13.04.2022EMAF 35 - Festivalsektion Campus zeigt medienkritische Arbeiten europäischer Hochschulen
Klassen und Fächergruppen europäischer Akademien und Hochschulen präsentieren ihre aktuellen Arbeiten in der Festivalsektion „EMAF Campus” im Rahmen des 35. European Media Art Festival (EMAF), das vom 20. bis 24. April an Osnabrücker Spielorten und zu Teilen virtuell stattfindet. Dabei bespielen Studierende aus Wien, Amsterdam, Halle an der Saale, Braunschweig, Bremen und Osnabrück sowohl mit eigenen Filmprogrammen die Festivalkinos wie auch mit vielseitigen Ausstellungen verschiedene Orte in der Osnabrücker Innenstadt.
Aus der Zusammenarbeit zwischen dem Österreichischen Filmmuseum und dem Fachbereich Kunst und digitale Medien der Akademie der bildenden Künste Wien entstand das Programm AMATEURINNEN*. Zu sehen sind Filme von Studierenden, die sich mit den feministischen politischen Potenzialen von Arbeiten aus dem Bestand des Österreichischen Filmmuseums auseinandersetzen. Im neuen Studiengang Künstlerische Forschung in und mit Film der Niederländischen Filmakademie Amsterdam stehen Recherche und Debatte, Experiment und Prozess im Vordergrund: Studierende präsentieren Arbeiten, die sich mit persönlichen Erinnerungen, dem Verhältnis von Individuum und Kollektiv und der Dynamik wechselnder Blickverhältnisse auseinandersetzen. Präsentiert werden die Campus Filmprogramme im Filmtheater Hasetor.
Die Fachklasse für Zeitbasierte Künste der Burg Giebichenstein in Halle übersetzt mit verschiedenen Mitteln und Medien Gedanken und Inhalte in erzählerische und experimentelle Filme und Projektionen, Klänge, gebaute und mediale Räume, Körper und Bewegung, Materielles und Immaterielles, und entwickelt darin eine eigenständige künstlerische Sprache und Haltung. Die Ausstellung wird im Neubau der Kunsthalle Osnabrück zu sehen sein.
Im Zentrum der Fachklasse Raumkonzepte der HBK Braunschweig steht ein politischer und zugleich experimenteller Ansatz. Mit einem sinnlichen Blick gehen die Studierenden in ein vergangenes Archiv, kehren mit kritischem Vorausdenken zurück in das politische Jetzt, und erschaffen einen sprechenden Raum gegenwärtiger Gedanken. Neben ihrer Ausstellung in der hase29, bieten die Braunschweiger Studierenden mit #smalltalks ein besonderes Online-Angebot auf der EMAF-Website: Während des Festivals sprechen sie dort jeden Tag live über ihre Arbeiten.
Die Klasse für Zeitbasierte Kunst der HfK Bremen stellt im Haus der Jugend aus und setzt sich mit einer visuell und akustisch überreizten Welt auseinander, deckt nicht zuletzt Contentfabriken auf und begreift Zeit als ein fragiles Medium, das Echokammern bildet. Das Institut Kunst/Kunstpädagogik der Universität Osnabrück beteiligt sich darüber hinaus mit mehreren Arbeiten: In einem Robot-Workshop, in dem ein Telepräsenzroboter Double zum Einsatz kommt, werden neue Kommunikations- und Ausstellungskonzepte erstellt. Aus einem Projekt zur Klangforschung ist eine Mehrkanal-Installation für das ehemalige Wöhrl Parkhaus entstanden, die verschiedene akustische Arbeiten zu einem kollektiven Resonanzraum verwebt.
Das detaillierte Programm der Festivalsektion „EMAF Campus” mit allen Ausstellungsorten und -terminen finden Sie in unserem Timetable
Wir laden Sie herzlich zu unserer Eröffnung des Festivals am 20. April um 19:30 Uhr in der Kunsthalle Osnabrück ein. Außerdem verweisen wir gerne auf unsere Preisverleihung, die am Sonntag den 24. April um 17:30 Uhr in der Lagerhalle Osnabrück stattfinden wird.
Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.
04.04.2022EMAF 35: Die Talks untersuchen die Bedeutung, den Nutzen und die Kosten von Dingen in Bezug auf menschliche und außer menschliche Welten Kopie
Das European Media Art Festival (EMAF) präsentiert im Rahmen seiner diesjährigen Festivalausgabe vom 20. bis 24. April fünf hochkarätig besetzte, medienkünstlerische Diskussionsveranstaltungen mit Theoretiker:innen, Künstler:innen und Designer:innen zum Themenschwerpunkt The thing is, in denen die Bedeutung, der Nutzen und die Kosten von Dingen im komplexen Verhältnis von menschlichen und nicht-menschlichen Welten reflektiert werden. In den von Daphne Dragona kuratierten EMAF Talks kommen anerkannte Referent:innen zu Wort, die gemeinsam mit dem Publikum die Verbundenheit von Lebendigem mit Nicht-Lebendigem diskutieren. Die EMAF Talks finden in englischer Sprache statt. Dabei werden drei Talks virtuell als Online-Veranstaltung auf der EMAF Website zu erleben sein, während zwei weitere Talks in Präsenz an Osnabrücker Spielorten besucht werden können. Der komplette Timetable des Festivals mit den EMAF Talks ist ab sofort unter emaf.de/timetable einsehbar.
„Die EMAF Talks gehen der Frage nach, was es bedeutet, mit Dingen zu leben, wie dabei aber auch unterschiedliche Zeitlichkeiten, Seinslehren und Weltbilder ihren Einfluss geltend machen”, fasst die EMAF-Kuratorin zusammen. Eine zentrale Rolle spiele darüber hinaus, welche Rolle Kunst, Design oder Technologie bei der Neuschaffung substanzieller Beziehungen zur Umwelt und zu unserem Planeten spielen können. „Einige der angesprochenen Themen sind: die Herausforderungen und Möglichkeiten des Arbeitens und Lebens mit intelligenten Infrastrukturen, die Anerkennung der Handlungsfähigkeit der Lebensumwelt und der Kreislauf der Materie. “, sagt Daphne Dragona.
So diskutiert der von der Berliner Architektin und Kuratorin Rosario Talevi moderierte EMAF Talk Personhood of a forest, wie Ökosysteme Wälder und Flüsse nicht als verdinglichte Objekte, sondern vielmehr als Personen mit eigenen Rechten und Möglichkeiten begriffen werden können. Dabei kommen die Künstler:innen Ursula Biemann (Schweiz) und Caetano (Brasilien), deren Werke häufig mit Wäldern verbunden sind, ebenso zu Wort wie das internationale Künstler:innen- und Aktivist:innen-Kollektiv „The Forest Curriculum”. Im EMAF Talk Smart things at work trifft die auf Public Interest-Technologie spezialisierte Gründerin der feministischen Organisation „Superrr Lab” Julia Kloiber auf die Forscher Alessandro Delfanti (University of Toronto) und Jenny Kennedy (Royal Melbourne Institute of Technology). Dabei geht es um die Wechselwirkungen zwischen Menschen und Maschinen, unter anderem auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz. Unter dem Titel Design for multiple worlds widmet sich ein EMAF Talk mit der Moderation von Valentina Karga, Professorin an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, dem Einfluss von Objekt-Design auf unser Denken und unser Dasein, aber auch mit seinen Möglichkeiten, neue Welten zu erschaffen. Mit auf dem Online-Podium sind dabei die Designerin und Aktivistin Nina Paim (Basel/Porto/ Rio de Janeiro) und der Forscher Dr. Ahmed Ansari (New York).
Mit den symbiotischen Lebensgemeinschaften, die Flechten darstellen, beschäftigt sich der EMAF Talk Tranxxeno Becomings in Decolonial Speculative Futures: Amateur Lichenology am Freitag, den 22. April, um 16 Uhr im Haus der Jugend. Die Künstlerin Adriana Knouf (Niederlande/USA) diskutiert darin unter anderem, was uns in Zeiten des Klimawandels zum Beispiel die Symbiosen von Pilzen und Algen lehren können.
In einer Live-Diskussion am Samstag, den 23. April, um 16 Uhr in der Kunsthalle Osnabrück präsentiert die Medienkünstlerin Valentina Karga ihre Installation eines sich selbst verzehrenden Tisches – The life of a self-eating table. Gemeinsam mit dem Publikum wird sie Fragen nach Bedürfnissen, Verzehr und Verdauung nachgehen, um sich der großen Herausforderung unserer Zeit zu stellen: Was brauchen wir wirklich für ein genügsames Leben und was nicht?
Das komplette Programm des 35. European Media Art Festival (EMAF) inklusive der Talks steht ab sofort online bereit.
Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.
16.03.2022EMAF 35: Filmprogramm zeigt 115 Filme aus 30 Ländern in Osnabrücker Kinos
Insgesamt 115 Filme aus 30 Ländern präsentiert das 35. European Media Art Festival (EMAF) in seinem diesjährigen Programm, das sich unter dem Motto The thing is mit unserer Verstrickung in die Welt der Dinge beschäftigt. Nach zwei Jahren Zwangspause findet die diesjährige Festivalausgabe wieder als Präsenzveranstaltung in Osnabrücker Kinos und an zahlreichen Ausstellungsorten statt.
„Immer wieder wurde in den vergangenen zwei Jahren darüber spekuliert, welche Rolle das Kino wohl spielen wird, wenn wir uns erst wieder außerhalb der eigenen vier Wände zum gemeinsamen Filmeschauen versammeln können“, sagt Katrin Mundt, Mitglied des EMAF-Leitungsteams und verantwortlich für das Filmprogramm. „Für Festivals wie das EMAF ist das Kino als Ort der Begegnung und des direkten Austauschs zwischen Künstler:innen und Zuschauer:innen von jeher wichtig. Daher möchten wir mit einem vielfältigen, sinnlichen, anspruchsvollen Programm mit Ihnen unsere Rückkehr in die Festivalkinos feiern.“
Die acht Programme des internationalen Wettbewerbs gewähren einen Überblick über die Vielfalt und aktuellen Entwicklungen im Bereich des experimentellen und künstlerischen Kurzfilms. Die Filme setzen sich kritisch mit den gebauten und natürlichen Räumen auseinander, in denen wir leben, und spüren den Geschichten nach, die in sie eingelagert sind. So führt das serbische Duo Doplgenger (Isidora Ilić & Boško Prostran) in Untitled Fragments #6 einen historischen Moment wieder auf: die Konfrontation serbischer und kroatischer Fußballfans im Maksimir Stadion im Jahr 1990. Im wie choreografiert wirkenden Vorrücken und Zurückweichen der Sicherheitskräfte, festgehalten auf TV-Material, deutet sich eine Ahnung vom Zusammenbruch Jugoslawiens an. Half Wet von Carlos Irijalba, imaginiert die üppige Landschaft von Oaxaca, Mexiko, als einen Ort in der Zukunft, in dem ein Leben kaum noch möglich ist. Lange nach dem Verschwinden der letzten Tourist:innen vollzieht ein Mann dort unbeirrt das alte Ritual seiner Vorfahren: das Reinigen von Swimmingpools.
Eine Reihe von Filmen verschränkt persönliche Erinnerung, Erzählung und Musik, um ein neues, vielschichtiges Bild unserer Gegenwart zu zeichnen. How to Improve the World der vietnamesischen Künstlerin und documenta fifteen-Teilnehmerin Nguyen Trinh Thi zeigt das Nebeneinander von überliefertem Wissen und aktuellen Veränderungen im Zusammenleben von indigenen Gemeinschaften, das sich auch im Sprechen und Zuhören, Singen und Träumen widerspiegelt. Einige Arbeiten spielen mit Film als Medium der Illusion und des Spektakels, experimentieren mit seinen materiellen Eigenschaften und narrativen Möglichkeiten. Mit den Mitteln von Experimentalfilm, Melodram und Homemovie rekonstruiert Carl Elsaesser in Home When You Return die Anatomie eines leerstehenden Hauses. Die Erinnerung an seine verstorbene Großmutter scheint sich in den psychologisch aufgeladenen Räumen zu spiegeln. Zugleich deutet sich darin auch der filmische Raum als Raum einer geteilten sinnlichen Erfahrung an.
Die sechs Langfilme im Programm des 35. EMAF setzen ihre je eigenen inhaltlichen und formalen Schwerpunkte, teilen aber ein gemeinsames Interesse für das komplexe Verhältnis von Körper und Politik. In By the Throat untersuchen Amir Borenstein & Effi Weiss die menschliche Stimme und die Möglichkeiten, in und durch Sprache die eigene Identität zum Ausdruck zu bringen, sich fremden Zuschreibungen zu entziehen oder politisch Gehör zu verschaffen. In Rampart von Marko Grba Singh wird ein wiederkehrender Traum zum Anlass, in den VHS-Videos der eigenen Familie einer Vergangenheit nachzuspüren, deren politische Erschütterungen bis in die Gegenwart nachwirken. Shall I Compare You to a Summer’s Day von Mohammad Shawky Hassan schließlich ist eine überbordende, vielstimmige, queere Neufassung von 1001 Nacht, die, basierend auf dem Liebestagebuch des Filmemachers, die Grenzen zwischen persönlichem und kollektivem Erleben, Erzählen und Erinnern verwischt.
Immer häufiger wählen Künstler:innen dokumentarische Mittel, um sich der politischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit der Gegenwart oder den Bildern und Erzählungen der Vergangenheit zu nähern. Das spiegelt sich auch in der Filmauswahl des EMAF wider. In der Reihe Implication. On Documentary Ethics möchten wir uns einigen der ethischen Fragen nähern, die sich bei der Arbeit mit dokumentarischem Material stellen. Hierfür wurden vier Künstler:innen aus dem Internationalen Wettbewerb eingeladen, Filme auszuwählen und mit dem Publikum zu diskutieren, die das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Dabei geht es um die Arbeit mit und Aneignung von gefundenem Material, die Darstellung von Nähe und Intimität, den Umgang mit politisch motivierter Zensur und Fragen der Veröffentlichung bzw. Wiederaufführung von sensiblem, verschollenem oder bewusst entzogenem Material. Alejandro Alvarado & Concha Barquero, Jamie Crewe und Alaa Mansour zeigen und diskutieren mit dem Publikum Filme von Fernando Ruiz Vergara, Yulene Olaizola sowie Jayce Salloum & Elia Suleiman.
Weitere Highlights des Filmprogramms bilden das von Sirah Foighel Brutmann & Eitan Efrat zusammengestellte Filmprogramm zum Festivalthema It’s rather a verb sowie die Filme der beiden Artists in Focus Beatriz Santiago Muñoz und Emily Wardill. Künstler:innengespräche und Live-Talks runden das Programm ab.
Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.
Sämtliche Vorführungen und Veranstaltungen werden am 18. März auf unserer Homepage veröffentlicht. Anmeldungen zur Akkreditierung sind dort jetzt schon möglich.
12.03.2022Ausstellung "The thing is"- Kurzer Einblick
In der diesjährigen EMAF-Ausstellung widmet sich Kuratorin Inga Seidler dem Wesen von „Dingen“. Zentraler Bestandteil ist dabei unter anderem der Umgang mit diesen und wie die Umwelt davon beeinflusst wird.
Mit den Möglichkeiten von Natur als Rechtssubjekt setzen sich die Künstlerin Ursula Biemann und der brasilianische Architekt und Raumplaner Paulo Tavares auseinander. Ihre Videoinstallation Forest Law betrachtet diese Aushandlung anhand von Raumpolitiken und dem indigenen Widerstand im Amazonasgebiet.
Einen anderen Ansatz verfolgt die Künstlerin Valentina Karga. Sie setzt mit ihrer lebendigen Skulptur den Fokus auf die Zersetzung von Dingen, die wichtig für einen intakten Lebenszyklus ist. The table that eats itself ist ein Objekt mit geplantem Ablaufdatum; es bereichert den Lebenszyklus und befriedigt gleichzeitig unser Bedürfnis, etwas neu Gestaltetes zu erwerben.
Weitere Infos zum Programm folgen bald.
25.02.2022EMAF 2022: Ausstellung "The thing is" vom 20. April bis 29. Mai in der Kunsthalle Osnabrück zu sehen
Mit dem Wesen von „Dingen“, dem Verhältnis zwischen Objekten und Menschen und ihren Körpern sowie Fragen der Objektifizierung beschäftigt sich die Medienkunst-Ausstellung des diesjährigen European Media Art Festivals (EMAF), die vom 20. April bis 29. Mai in der Kunsthalle Osnabrück zu sehen sein wird.
Unter dem Titel The thing is sind Installationen, Skulpturen und Videoarbeiten internationaler Medienkünstler:innen zu sehen. „Die Kunstwerke setzen sich nicht nur damit auseinander, was ein Ding ausmacht, sondern werfen anhand von Quasi-Objekte und Hybriden Fragen dazu auf, an welcher Stelle wir die Grenzen ziehen können zwischen leblosem Ding und Lebewesen“, sagt Kuratorin Inga Seidler, die für die diesjährige EMAF-Ausstellung verantwortlich zeichnet. „Gleichzeitig verkörpern Dinge zum Beispiel Interessen oder Bedürfnisse und lassen Aussagen darüber zu, wie wir mit anderen und in unserer Umwelt leben - wie bei der Untersuchung ihrer Beschaffenheit, Produktionsbedingungen, Bedeutungen, Funktionen und ihres Designs deutlich wird.“
So rückt die Videoinstallation Jerricans to can Jerry des Berliner Künstlers Leon Kahane den als „Jerrycan“ bekannten Einheitskanister in den Mittelpunkt, der für die deutsche Wehrmacht entwickelt und von der Firma Brose ab 1936 als deren erstes Massenprodukt in Serie hergestellt wurde. Von den Produktionsbedingungen unter Ausnutzung sowjetischer Zwangsarbeiter bis hin zum Erbe der bis heute ihre Verstrickung in das NS-Regime leugnenden Familie Brose spannt die Arbeit einen weiten Bogen. In Kahanes Arbeit wird ein solcher Kanister als die Figur „Colonel Canister“ zum Leben erweckt und berichtet aus seiner Perspektive als Zeitzeuge über die Entwicklungen und gewaltvollen Ereignisse, die sich an der Geschichte und Bedeutungsverschiebung dieses Dinges nacherzählen lassen.
Das dänische Künstlerinnenduo Stine Deja und Marie Munk untersucht in ihren Arbeiten das emotionale Verhältnis zwischen Menschen und nicht-menschlichen Objekten und Hybriden wie KIs, Robotern oder Avataren. Mit Synthetic Seduction präsentieren sie ein Setting, das wie eine Art futuristisches Labor erscheint. Wie lassen sich die darin pulsierenden, fleischlichen Skulpturen einordnen: als Dinge oder Lebewesen? Und wie verkomplizieren Roboter, die sich einander romantisch nähern, unseren Blick auf diese Maschinen?
D:ie transdisziplinäre Künstler:in RA Walden betrachtet die Fragilität des Körpers und das Verhältnis zu den Dingen seiner Umgebung aus einer queeren, behinderten Perspektive. Crip Ecologies besteht aus dutzenden Glasgefäßen und Petrischalen. In den Behältern befinden sich verschiedenste natürliche Materialien wie Erde, Steine, Samen oder Flüssigkeiten in unterschiedlichen Farben. Einige der Etiketten auf den Gefäßen tragen Namen von Personen oder Straßen. RA Walden wirft damit Fragen auf wie: Welchen Wert haben Objekte, wenn sie schwerer zugänglich sind? Und in welchem Verhältnis steht dabei die Zerbrechlichkeit des menschlichen Körpers zur Zerbrechlichkeit unseres Ökosystems?
Weitere Informationen zu diesen und weiteren Arbeiten der diesjährigen EMAF-Ausstellung The thing is werden aktuell auf unserer Website veröffentlicht.
Wir laden Sie herzlich ein, beim EMAF 2022 dabei zu sein!
23.02.2022Artist in Focus - Emily Wardill
Emily Wardill, deren Film Night for Day 2021 mit dem EMAF-Medienkunstpreis ausgezeichnet wurde, kehrt mit vier Programmen zurück, die einen Überblick über ihre filmischen Arbeiten der letzten 15 Jahre gewähren. Ausgangspunkt für Wardills Filme sind oftmals historische Ereignisse oder Personen, um die sie sinnliche, psychologisch aufgeladene Erzählungen entwickelt. Dabei sind die Unbeständigkeit von Sprache und Bewusstsein, die Gespenster der Technologie und die Materialität von Erinnerung wiederkehrende Themen. Aus dem Nebeneinander von wissenschaftlicher Studie und absurdem Wortwitz, politischer Analyse und spielerischer Andeutung erzeugt Wardill Filme, die eine ebenso suggestive wie eigensinnige Sprache sprechen.
Inspiriert von mittelalterlichen Kirchenfenstern und ihrer Funktion als Kommunikationsmedien in einer weitgehend analphabetischen Gesellschaft inszeniert Sick Serena and Dregs and Wreck and Wreck (2007) in einem improvisiert wirkenden Set eine Geschichte um Begehren, Besitzen und Sein, die immer wieder spektakulär zersplittert. Wardills erster Langfilm Game Keepers without Game (2009) versetzt ein Stück Pedro Calderón de la Barcas in das London der Gegenwart. Vor strahlend weißem Hintergrund entfaltet sich die Geschichte eines Mädchens, das aus seinem Elternhaus verstoßen wurde, als eine Abfolge entfremdeter Begegnungen, isolierter Objekte und transgressiver Gesten. In I Gave My Love a Cherry that Had no Stone (2016) dient das Foyer des Museu Calouste Gulbenkian in Lissabon als Bühne für eine Choreografie, in der Körper, Raum und Kamera unmittelbar aufeinander bezogen sind. Im fließenden Wechsel zwischen einander Verfolgen, sich voreinander Verstecken und ineinander Verwandeln wird der menschliche Körper heimgesucht von seinen Doubles – und das Museum vom Gespenst seiner Zukunft.
Emily Wardill (geb. 1977) lebt und arbeitet in Lissabon und Malmö. Wardill hatte Einzelausstellungen in der Secession, Wien, der Bergen Kunsthall, im Salzburger Kunstverein, der National Gallery of Denmark, Kopenhagen, im Badischen Kunstverein, Karlsruhe, in der Serpentine Gallery, London, bei De Appel, Amsterdam und im MIT List Visual Arts Center, Cambridge. Sie war außerdem beteiligt an den Biennalen von Sydney und Venedig sowie Gruppenausstellungen u.a. in der Tate Britain, London, der Tate Modern, London, im MUMOK, Wien, MOCA, Miami, in der Kunsthalle Basel, dem Württembergischen Kunstverein Stuttgart und dem ICA, London. Sie absolviert derzeit einen praxisbasierten PhD an der Kunstakademie Malmö.
21.02.2022Artist in Focus - Beatriz Santiago Muñoz
Mit einer neuen Reihe würdigt das EMAF das Schaffen ausgewählter Künstler:innen, deren filmische Arbeiten in der Medienkunst der Gegenwart wichtige Impulse setzen. „Artists in Focus“ soll auch Begegnungen mit Autor:innen und ihren Werken ermöglichen, die in der Bildenden Kunst international Beachtung finden, in der Festivalwelt bisher hingegen weniger präsent sind.
Erstmals in Deutschland zeigt die puerto-ricanische Künstlerin Beatriz Santiago Muñoz eine umfangreiche Auswahl ihrer filmischen Arbeiten, darunter auch ihr Langfilm-Debüt Oriana (2022). Ihre Arbeiten verbinden dokumentarische, fiktionale und performative Elemente, um die natürlichen und politischen Landschaften der Karibik, die Geschichte und Gegenwart antikolonialer Bewegungen und die ästhetische wie gesellschaftliche Sprengkraft feministischen Erzählens zu beleuchten.
Otros usos (Other Uses, 2014) ist auf der Insel Vieques entstanden, einem einstigen Stützpunkt der US-Streitkräfte in Puerto Rico. Der Film zeigt und verbirgt, dokumentiert und fragmentiert diese Landschaft gleichermaßen – dank einer Seh-Apparatur, die die Künstlerin eigens für den Film entwickelt hat. La cueva negra (The Black Cave, 2012) kreist um die materielle und spirituelle Geschichte des „Paso del Indio“, wo archäologisch bedeutsame Spuren früher indigener Siedlungen gefunden wurden, die dann ein Schnellstraßenprojekt buchstäblich unter sich begraben hat. Zwei junge Männer bringen den Ort zum Sprechen. Oriana (2022) schließlich, inspiriert von Monique Wittigs experimentellem Roman Les Guerillères (1969), ist eine audiovisuelle Improvisation über Sinnlichkeit und Solidarität, über Körper im Fluss und Körper im Widerstand und die Möglichkeiten einer anderen Sprache. In seiner offenen Struktur lässt der Film die Prozesse des kollektiven Studierens und Experimentierens erkennen, die für Santiago Muñoz‘ Arbeitsweise zentral sind.
Beatriz Santiago Muñoz (geb. 1972) lebt und arbeitet in San Juan, Puerto Rico. Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen gehören Oriana, PIVO, São Paulo; 34. Biennale von São Paulo; MOMENTA Biennale de l’image, Montréal; Gosila, Der Tank, Basel. Ihre Werke befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen, u. a. im Museum of Modern Art, der Sammlung Kadist und im Guggenheim Museum. Sie war Stipendiatin von Creative Capital, erhielt ein USA Fellowship und wurde mit dem Herb Alpert Award in the Arts sowie dem Kunstpreis Artes Mundi ausgezeichnet, den sich 2021 alle sieben Finalist:innen teilten.
18.02.2022Akkreditierung
Ab sofort sind auf unserer Website Anmeldungen zur Akkreditierung unter registration.emaf.de möglich. Die Akkreditierung berechtigt zum freien Eintritt in die Filmprogramme, die Ausstellung, die Talks vor Ort und das Online-Programm. Akkreditierungsschluss ist der 13. April. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Service.
27.01.2022The thing is - Talks 2022
Dinge haben immer schon Interessen, Bedürfnisse und Handlungen befördert und belegt. Sie haben ihre eigenen Lebenszyklen und ändern je nach kulturellem Kontext ihre Bedeutung. Die von Daphne Dragona kuratierten Talks untersuchen, was es aus der Perspektive unterschiedlicher Zeitlichkeiten, Ontologien und Weltsichten bedeutet, mit Dingen zu leben und für sie zu sorgen. Sie fragen nach der Rolle von Kunst und Design bei der Herstellung und Aneignung von bzw. Absage an Dinge mit dem Ziel, ein dauerhaftes Verhältnis zur Umwelt und zu unserem Planeten zu bewahren oder wiederherzustellen.
Daphne Dragona lebt als Kuratorin und Autorin in Berlin. Zu ihren Interessensgebieten zählen die Verheißungen der Commons, die Instumentalisierung des Spiels, die Problematik von Technologien der Fürsorge und die Auswirkungen technologischer Infrastrukturen auf den Planeten. Ihre Ausstellungen und Veranstaltungen wurden bei Onassis Stegi, Laboral, Aksioma, NeMe, EMST, Akademie Schloss Solitude, Alta Tecnologia Andina, und Le Lieu Unique gezeigt. Von 2015 bis 2019 war Dragona Teil des kuratorischen Teams der Transmediale. Sie erwarb ihren PhD am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaften der Universität Athen.
24.01.2022The thing is - Filmprogramm "It´s rather a verb"
Sieben Filmscreenings und eine Performance, zusammengestellt von Sirah Foighel Brutmann und Eitan Efrat, feiern die relationalen Aspekte des bewegten Bildes. Unter dem Titel It’s rather a verb [Es ist eher ein Verb] legt das Programm das Augenmerk auf die Bewegungen, die Positionen innewohnen, und die Verben, auf die sich Substantive stützen. Es stellt Werke in den Mittelpunkt, die nicht-lineare Prozesse nutzen und darstellen, während Interaktionen mit Dingen – Steinen, historischen Objekten, Müttern und Autos – audiovisuell Gestalt annehmen.
Sirah Foighel Brutmann & Eitan Efrat verfolgen seit mehreren Jahren eine gemeinsame künstlerische Praxis und entwickeln Arbeiten im audiovisuellen Feld. Sie leben und arbeiten in Brüssel. Ihre Praxis konzentriert sich auf die performativen Aspekte des bewegten Bildes. In ihren Arbeiten versuchen sie die räumlichen und zeitlichen Potentiale von (bewegten oder statischen) Bildern in ihrer Lektüre offenzulegen, die Beziehungen zwischen Zuschauer:innenschaft und Geschichte zu beleuchten, die Zeitlichkeit von Erzählung und Erinnerung sowie die materiellen Oberflächen der Bildproduktion auszuloten.
19.01.2022The thing is - Ausstellung 2022
Die von Inga Seidler kuratierte Ausstellung setzt sich mit Objekten unserer Gegenwart, des alltäglichen Lebens und des spekulativen Designs auseinander. In Installationen, Skulpturen und Videoarbeiten fragt sie danach, was ein “Ding“ ausmacht, betrachtet Quasi-Objekte und Hybride. Ausgehend von unserer Verwobenheit in die Welt der Dinge untersucht sie die Beschaffenheit, Produktionsbedingungen, Bedeutungen, Funktionen und das Design von Objekten. So wird sichtbar, dass Dinge Aussagen darüber zulassen und verkörpern, wie wir mit anderen und unserer Umwelt leben.
Inga Seidler lebt und arbeitet als Kuratorin und Kulturproduzentin in Berlin. Sie hat Ausstellungen, Performances, Diskurprogramme und Projekte für den digitalen Raum entwickelt, produziert und kuratiert. Nach mehreren Jahren als Kuratorin beim transmediale festival leitete sie das Digitale und Web Residency-Programm der Akademie Schloss Solitude. Im Kollektiv um den unabhängigen Projektraum ACUD MACHT NEU initiierte sie die Serie COLLECTIVE PRACTICES, die sich mit Fragen der kollektiven Wissensproduktion, des Kulturschaffens und Organisierens beschäftigte. Seit 2020 kuratiert sie die Ausstellung des EMAF in der Kunsthalle Osnabrück.
12.01.2022EMAF Thema 2022: The thing is
Ein neues Jahr, ein neuer Versuch, Dinge zu bewegen und in Bewegung zu halten: Nach zwei Online-Ausgaben blickt das EMAF vorsichtig optimistisch in ein neues Festivaljahr. Auf den Rückzug ins Private soll wieder ein Programm für die Öffentlichkeit folgen, das vor Ort erfahrbar und in Teilen auch digital mitzuverfolgen ist. Im Zentrum steht dabei erneut das Festivalthema.
Unter dem diesjährigen Motto The thing is versammeln sich künstlerische Arbeiten und theoretische Beiträge, die sich mit unserer Verstrickung in die Welt der Dinge beschäftigen. Es soll darum gehen zu erkunden, wie unsere gemeinsame Wirklichkeit aus dem Zusammenspiel, der Reibung und den Widerständen zwischen Körpern und Dingen entsteht. Denn solange – nicht nur pandemiebedingt – persönliche Beziehungen zunehmend als entkörperlicht und abstrakt erfahren werden, die immer komplexer werdenden Beziehungen zwischen Menschen und Apparaten die Grenze zwischen belebten und unbelebten Wesen verschieben und die materiellen Grundlagen unserer Existenz auf diesem Planeten auf dem Spiel stehen, sind wir mit der Frage konfrontiert, wie wir (besser) mit den Dingen leben und vielleicht sogar von ihnen lernen können.
15.12.2021EMAF-Veranstaltungen im Dezember – Kurzfilmtag & Lichte Momente
Wir freuen uns gleich zwei Veranstaltungen im Dezember ankündigen zu können! Zum Kurzfilmtag am 21. Dezember 2021 stellt das EMAF in der Lagerhalle Osnabrück um 19:30 Uhr Kurzfilme aus dem Programm der vergangenen zwei Jahren vor. Des Weiteren präsentiert das Projekt Lichte Momente noch bis zum 31. Dezember 2021 frei zugänglich performative Videokunst in der Osnabrücker Altstadt.
Am kürzesten Tag des Jahres wird der kurze Film in seiner ganzen Vielfalt, Kreativität und Experimentierfreude in 100 Städten in ganz Deutschland gefeiert. Mit Revisited: Kurzfilme der EMAF Programme 2020 und 2021 beteiligt sich das EMAF zusammen mit der Lagerhalle Osnabrück auch in diesem Jahr wieder am bundesweiten Kurzfilmtag.
Das Programm bietet die einzigartige Gelegenheit, Filme auf großer Leinwand zu erleben, die im Rahmen der beiden letzten EMAF-Ausgaben nur online zu sehen waren. Sie führen uns vom brasilianischen Amazonasgebiet bis nach Hongkong und von Japan in den amerikanischen Mittleren Westen. Sie erzählen von Menschen, deren Geschichten fast vergessen waren und uns aufs Neue begegnen. Sie zeigen Orte, die an unsere Gegenwart erinnern und die doch genauso gut geträumt sein könnten. Und sie deuten in eine Zukunft, in der die Vergangenheit nachlebt.
Gezeigt werden Arbeiten von Ana Vaz, Simon Liu, Zachary Epcar, Shinya Isobe und Ben Balcom. Mehr zum Programm unter: https://www.emaf.de/projekte/.
Zum vierzehnten Mal findet das Projekt Lichte Momente im Heger-Tor-Viertel statt und ermöglicht seinem Publikum einen barrierefreien und kostenlosen Zugang zu zeitgenössischer Videokunst.
Die Kurator:innen Monika Witte und Joran Yonis haben 3 Künstler:innen mit insgesamt 5 Arbeiten eingeladen. Den Videoarbeiten der international ausstellenden Künstler:innen Julia Charlotte Richter und Yvon Chabrowski und der Kunststudentin der HBK Braunschweig Zoyeon ist gemein, dass sie sich mit der Erfahrung von Machtstrukturen und dem Gefühl von Ohnmacht auseinandersetzen. Vieles davon ist erlernt und wird von uns als selbstverständlich wahrgenommen. Gegen einiges lehnen wir uns auf oder klagen es an.
Zudem haben Studierende des Kunsthistorischen Institut der Universität Osnabrück von Prof. Dr. Helen Koriath in Zusammenarbeit mit den Kurator:innen neue Vermittlungsformate für Medienkunst im öffentlichen Raum erarbeitet und werden sie bei den öffentlichen Führungen umsetzen.
02.12.202135. EMAF stellt internationale Auswahlkommission für Filmprogramme vor
Die Sichtung für das 35. European Media Art Festival (EMAF) ist in vollem Gange! Wir freuen uns sehr, Ihnen heute die Auswahlkommission vorstellen zu können, die die Wettbewerbs- und Langfilmprogramme des Festivals zusammenstellen und im April dem Publikum präsentieren wird. Zu diesem internationalen Team von Künstler:innen, Kurator:innen und Filmemacher:innen zählen neben Katrin Mundt, beim EMAF verantwortlich für die Filmsektion, Mason Leaver-Yap aus Glasgow, Tinne Zenner aus Kopenhagen sowie Viktor Neumann und Philip Widmann, beide aus Berlin.
Noch bis zum 7. Januar 2022 können Filme, Installationen, Performance-Projekte und Arbeiten aus dem Bereich Expanded Media über das Online-Portal https://registration.emaf.de/ eingereicht werden.
Wir freuen uns auf Ihre Arbeiten!
Vom 20. bis 24. April 2022 wird das EMAF – vor Ort und online – wieder zu einer internationalen und richtungsweisenden Plattform für Medienkunst und zum Treffpunkt für Künstler:innen, Kurator:innen, Forschende und Studierende. Die Ausstellung des Festivals in der Kunsthalle Osnabrück wird darüber hinaus bis zum 29. Mai 2022 zu sehen sein.
Mason Leaver-Yap entwickelt mit Künstler:innen Texte, Ausstellungen und Veranstaltungen. Zuletzt arbeitete Leaver-Yap mit Ingrid Pollard, Renée Green und Free Agent Media, Renèe Helèna Browne, Onyeka Igwe, Lin+Lam, Uri Aran, Evan Ifekoya, Oreet Ashery, Laura Guy, Sunil Gupta und dem Estate of Tessa Boffin, Sharon Hayes und Mathew Parkin, Lucy McKenzie, Iman Issa, Wendy Jacob, Alejandro Cesarco, Jimmy Robert, Rachel O’Reilly, Andrea Büttner, Kat Anderson, Jamie Crewe und Beatrice Gibson. Leaver-Yap lebt in Glasgow.
Tinne Zenner ist visuelle Künstlerin, Filmemacherin und Kuratorin und lebt in Kopenhagen. Ihre Filme wurden bei einer Reihe von Filmfestivals gezeigt, u.a. NYFF, CPH:DOX, Courtisane, Oberhausen, EMAF, Rencontres Internationales Paris/Berlin, Image Forum Tokyo und EXiS, sowie international in Museen und Ausstellungshäusern. Zenner ist Gründungsmitglied von Sharna Pax (seit 2013), einem zwischen London und Kopenhagen angesiedelten Filmkollektiv, das zwischen den Feldern von Anthropologie, Dokumentarfilm und visuellen Künsten arbeitet. Sie erhielt ihren MFA an der Royal Danish Academy of Fine Arts und widmet sich gegenwärtig einer vielgestaltigen Forschungspraxis gemeinsam mit der visuellen Künstlerin Eva la Cour.
Viktor Neumann kuratierte Ausstellungen und Projekte für Institutionen wie das Whitney Museum, New York, Bildmuseet Umeå, Kunstmuseum Bonn und NCCA Ekaterinburg. Er war Ko-Kurator der Bergen Assembly 2019 und des transnationalen Parliament of Bodies, kuratorischer Assistent der documenta 14 und Assistenz-Kurator der 3. Moscow Biennale For Young Art. Aktuell ko-kuratiert er Ausstellungen für den Württembergischen Kunstverein, Stuttgart und das Total Museum, Seoul und ist Ko-Kurator des Projekts reboot: am Kölnischer Kunstverein und Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf. Er war Stipendiat der Gebert-Stiftung für Kultur und Gastprofessor an der HfG Karlsruhe.
Philip Widmann macht Filme, Texte und Filmprogramme. Seine Filme und Videos wurden u.a. bei der Berlinale, dem IFF Rotterdam, bei Views from the Avantgarde, dem Yamagata International Documentary FF, beim FID Marseille und CPH:DOX gezeigt sowie im Wexner Center for the Arts, KW Berlin und bei der Videonale, Bonn. Er hat Filmprogramme zusammengestellt für Arkipel Jakarta, Image Forum Tokyo, das Kasseler Dokfest u.a.
17.11.2021Lichte Momente
Das Projekt Lichte Momente präsentiert zum vierzehnten Mal performative Videokunst im öffentlichen Raum in Osnabrück. Das Projekt findet vom 20. November bis 31. Dezember 2021 im Heger-Tor-Viertel statt und ermöglicht seinem Publikum einen barrierefreien und kostenlosen Zugang zu zeitgenössischer Videokunst.
Die Kurator*innen Monika Witte und Joran Yonis haben 3 Künstler:innen mit insgesamt 5 Arbeiten eingeladen. Den Videoarbeiten der international ausstellenden Künstler:innen Julia Charlotte Richter und Yvon Chabrowski und der Kunststudentin der HBK Braunschweig Zoyeon ist gemein, dass sie sich mit der Erfahrung von Machtstrukturen und dem Gefühl von Ohnmacht auseinandersetzen. Vieles davon ist erlernt und wird von uns als selbstverständlich wahrgenommen. Gegen einige lehnen wir uns auf oder beklagen sie.
Zudem haben Studierende des Kunsthistorischen Institut der Universität Osnabrück von Prof. Dr. Helen Koriath in Zusammenarbeit mit den Kurator*innen neue Vermittlungsformate für Medienkunst im öffentlichen Raum erarbeitet und werden sie bei den öffentlichen Führungen anwenden.
11.11.2021EMAF zu Gast in Wien
Am 18. und 19. November ist das EMAF im Blickle Kino / Belvedere 21 in Wien zu Gast: Anja Dornieden und Juan David González Monroy zeigen vier Programme der Reihe The Unpossessable Possessor, die sie für den diesjährigen EMAF-Themenschwerpunkt kuratiert haben. Wir freuen uns sehr, dass die Filme und Live-Performances in ihren analogen Originalformaten zu sehen sein werden – ein besonderes Highlight nach der digitalen Festivalausgabe im Frühjahr!
Die Kurator:innen über ihr Programm: „The Unpossessable Possessor betrachtet den Filmapparat als lebendiges Wesen, das in eine vielschichtige Beziehung mit uns Menschen verstrickt ist. Ist seine Beziehung zu uns parasitärer oder wechselseitiger Natur? Sind seine Absichten aufrichtig oder korrupt? Steht er unter unserer Herrschaft oder unterliegen wir selbst seiner Kontrolle? Ist er menschlich? Oder etwas anderes? Liebt er uns? Zweifellos haben wir einen guten Teil unseres kollektiven Bewusstseins dem Filmapparat abgetreten. Wäre es nicht hilfreich herauszufinden, wer er ist und was er will?“
Mit Arbeiten von: Thom Andersen, Kohei Ando, James Broughton, Arthur & Corinne Cantrill, Morgan Fisher, Amy Halpern, Bea Haut, Rox Lee, Josh Lewis, Guillaume Mazloum, Alee Peoples & Mike Stoltz, Luther Price, Margaret Raspé, Gaëlle Rouard, Greta Snider, Hrvoje Spudić, Mark Toscano, Jim Trainor, Želimir Žilnik und Ø.
Für die hervorragende Zusammenarbeit bedanken wir uns bei Claudia Slanar und wünschen ein spannendes Festival!
09.06.2021Save the Date
Der neue Festivaltermin für das 35. European Media Art Festivals (EMAF) steht fest. Vom 20. bis 24. April 2022 hofft das EMAF-Festivalteam, wieder Publikum vor Ort begrüßen zu können. Die Ausstellung wird voraussichtlich bis zum 29. Mai 2022 zu sehen sein. Als eines der einflussreichsten Foren für zeitgenössische Medienkunst wird das 35. EMAF somit im kommenden Jahr erneut zum Experimentierfeld und Labor, in dem sich internationale Künstler:innen, Kurator:innen, Forscher:innen, Studierende und Film- und Kunstinteressierte begegnen und in Austausch treten.
31.05.2021Extras online
Filmprogramme als Streaming, Live-Talks im Online-Format – und schließlich reale Besuche der Medienkunst-Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück: Am gestrigen 30. Mai ist die außergewöhnliche Hybrid-Festivalausgabe des 34. European Media Art Festivals (EMAF) erfolgreich zu Ende gegangen.
Rückblicke auf das Festival gewähren Künstler:innen-Gespräche, die EMAF-Talks sowie weitere Specials auf der Website unter Extras. Einen besonderen Einblick in die Ausstellung gewährt die Dokumentation des Filmemachers Tim Kaiser auf der Homepage des Festivals und unter Vimeo.
20.05.2021Ausstellung öffnet für Besucher – Kurz-Dokumentation gibt filmischen Einblick
Mit den heute von der Stadt Osnabrück beschlossenen Lockerungen aufgrund der gesunkenen 7-Tage-Inzidenz wird ab morgen, Freitag 21. Mai, die Kunsthalle Osnabrück öffnen und somit ein Besuch der dortigen Ausstellung „possessed“ des 34. European Media Art Festivals (EMAF) möglich sein. Die bislang nur virtuell zugängliche Ausstellung, die von EMAF-Kuratorin Inga Seidler zusammengestellt wurde, kann damit erstmals für das Festivalpublikum öffentlich gemacht werden und ist in der Kunsthalle Osnabrück voraussichtlich noch bis 30. Mai zu besichtigen. Es gelten einige Sonderregeln in der Kunsthalle: So dürfen maximal 25 Personen gleichzeitig in die Kunsthalle, die Verweildauer beträgt maximal 1,5 Stunden. Für einen Besuch ist keine vorherige Anmeldung notwendig. Zudem dürfen keine Führungen stattfinden. Sämtliche Besuchsregelungen, wie Zugangsbeschränkungen und Maskenpflicht in der Kunsthalle, finden sich unter https://kunsthalle.osnabrueck.de/de.
Zugleich ist ab sofort eine kurze Dokumentation des Filmemachers Tim Kaiser über die EMAF-Ausstellung „possessed“ einsehbar, die in stimmungsvollen Bildern einen Überblick über die Installationen und Ausstellungselemente sowie über ihre Positionierung im Ausstellungsraum der Kunsthalle ermöglicht. Der Film ist auf der EMAF-Homepage zugänglich und auf Vimeo unter: https://vimeo.com/552862866
Wir wünschen allen Interessierten einen anregenden Ausstellungsbesuch!
03.05.2021Online-Filmprogramm strahlt international – Ausstellung noch bis Ende Mai – Campus #smalltalks der HBK Braunschweig
Nach zwölf Tagen Filmprogramm auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de ziehen die Veranstalter:innen des 34. European Media Art Festival (EMAF) eine positive Bilanz: Die Nachfrage nach Festivalpässen und Akkreditierungen sei sehr hoch gewesen, und die kontinuierliche und intensive Nutzung der Streaming-Seite zeige ein reges Interesse am Filmgebot des diesjährigen EMAF, bestätigt Katrin Mundt, Leiterin des Filmprogramms. „Wir sind sehr zufrieden, auch weil die Zugriffe geografisch breit gestreut waren und damit die hohe Bedeutung des EMAF für die internationale Medienkunst-Szene bestätigt haben.“ Aus mehr als 60 Ländern haben User:innen das diesjährige Online-Angebot des EMAF genutzt. Über 60 Prozent der Zugriffe erfolgten außerhalb Deutschlands. Besonders häufig gesichtet wurden die Wettbewerbsbeiträge und Langfilme, gefolgt von den kuratierten Kurzfilmprogrammen. „Die rege Beteiligung an den EMAF-Talks und Artist Conversations zeigt außerdem, dass sich unsere Besucher:innen auch inhaltlich intensiv mit den Beiträgen auseinandergesetzt haben und das Programm wertvolle Impulse gesendet hat“, sagt Katrin Mundt. „Das Online-Filmprogramm auf die Beine zu stellen, war eine große Herausforderung für unser Team. Daher freuen uns die positiven Rückmeldungen der letzten Tage umso mehr, und wir freuen uns darauf, im kommenden Jahr auch wieder reale Festivalerlebnisse zu ermöglichen.“
Noch bis zum 30. Mai kann die medienkünstlerische Ausstellung des Festivals online besucht werden: Auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de geben die unter dem Schwerpunkt „possessed“ ausgestellten Künstler:innen Einblicke in ihre Arbeiten. Zudem werden in den kommenden Tagen sukzessive Dokumentationen und filmische Rundgänge durch die Ausstellung präsentiert. Zum Internationalen Museumstag bietet EMAF-Kuratorin Inga Seidler am 16. Mai um 15 Uhr eine Online-Führung durch die Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück an. Sie wird über Zoom stattfinden und erfordert eine Anmeldung unter presse@emaf.de bis zum 14. Mai.
Ein besonderes Angebot stellt die am diesjährigen EMAF beteiligte Klasse von Kunststudierenden der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig in der Festivalsektion Campus auf die Beine: In täglichen Artist Talks geben sie Einblicke in ihre für das Festival erstellten Arbeiten, mit denen sie nach Zusammenhängen zwischen Mikro- und Makrokosmos, zwischen Politischem und Privatem, zwischen eigenen Privilegien und Diskriminierung fragen. Noch bis einschließlich Sonntag, den 9. Mai können die „Campus #smalltalks“ über den Link www.emaf.de/sektionen/#section_4 auf einem eigenen Kanal verfolgt werden.
Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, dem Goethe-Institut, dem Auswärtigem Amt, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.
Mit besten Wünschen und herzlichen Grüßen vom Team des EMAF 2021
26.04.2021Die Preisträger:innen
EMAF Jurys zeichnen drei wegweisende Experimentalfilme aus
Die Preisträger:innen des 34. European Media Art Festival (EMAF) stehen fest: Den EMAF Award für eine richtungsweisende Arbeit in der Medienkunst erhält die britische Künstlerin Emily Wardill für ihren experimentellen Film „Night for Day“, der die Dialektik utopischen Denkens am Beispiel einer Mutter-Sohn-Beziehung in Portugal diskutiert.
Der Dialog-Preis zur Förderung des interkulturellen Austausches geht an Ana Vaz, Vera Amaral und Mário Neto für ihren Film „13 Ways of Looking at a Blackbird“, in dem sie über ihre eigenen Beobachtungen das Wesen des Kinos erkunden.
„Michael Ironside and I“ des deutschen Künstlers Marian Mayland wird mit dem Medienkunstpreis des Verbands der deutschen Filmkritik (VdFk) ausgezeichnet. Der Essayfilm setzt sich über mediale Männlichkeitsbilder der 80er und 90er Jahre kritisch mit Film- und Fernsehgeschichte auseinander.
Sämtliche Gewinner-Filme sind, ebenso wie das gesamte Filmprogramm des 34. EMAF, noch bis einschließlich 2. Mai auf der Streaming-Plattform www.emaf.cinemalovers.de zu sehen. Der EMAF Award und der Dialog-Preis werden von einer Jury aus Medienkünstler:innen und Kurator:innen vergeben, der in diesem Jahr Christina Li, Nour Ouayda und Claudia Slanar angehören. Die Filmkritiker:innen Dunja Bialas, Tina Waldeck und Jan Künemund bilden die Jury für den EMAF Medienkunstpreis des VdFk.
Der EMAF Award für Emily Wardills „Night for Day“ gehe an eine „eindringliche Arbeit, die das Vermögen des Kinos als Instrument der Zeitreise auslotet und dabei in der Vorstellung über Generationen hinweg verwandtschaftliche Bande schafft“, urteilt die Jury in ihrer Begründung. Als Kontrapunkt zur Präzision der heute zur Verfügung stehenden Bildtechnologie arbeite die Filmemacherin „gekonnt mit Licht und Schatten als filmischem Mittel, das auf die undurchsichtige und fraktale Beschaffenheit sowohl historischer Narrative als auch gegenwärtiger Wirklichkeiten verweist“.
Eine lobende Erwähnung spricht die Jury des EMAF Award für „Happy Valley“ des chinesisch-amerikanischen Regisseurs Simon Liu aus: „Als Collage surrealer wie greifbarer Betrachtungen vor einer Tonkulisse aus Popsongs und Seifenopern aus dem Hongkong der Achtziger evoziert der Film eine stark empfundene Sehnsucht nach dem Gemeinschaftserlebnis und feiert einen zutiefst menschlichen und universellen Überlebensinstinkt.“
Der Dialog-Preis für „13 Ways of Looking at a Blackbird“ von Ana Vaz, Vera Amaral und Mário Neto prämiere eine „bemerkenswerte Übung im entschulten Lernen, bei der gemeinsam Wege des Sehens über das Gesehene hinaus erkundet werden“, begründet die Jury ihre Entscheidung. Das Filmemachen werde dabei zu einer performativen und sinnlichen Handlung, die den ganzen Körper mit einbeziehe. „Wir werden Zeug:innen, wie diese jungen Filmemacher:innen dem Verhältnis zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem auf den Grund gehen – jenen wahrnehmbaren und nicht wahrnehmbaren Fakten, die ihre Weltsicht bestimmen werden.“
Der Experimentalfilm „Letter From Your Far-Off Country“ des indisch-amerikanischen Filmemachers Suneil Sanzgiri bekommt von der Jury des Dialog Preises eine lobende Erwähnung ausgesprochen. Die Arbeit evoziere „die Macht der Verständigung durch Briefe, durch die Protagonist:innen von Befreiungskämpfen in Indien beinahe über ein halbes Jahrhunderts hinweg verbunden sind“, sagt die Jury. Indem der Film unterschiedliche Quellen wie analoges Videomaterial, 16mm-Footage und digitale Aufnahmen zusammenführe, bringe er nicht nur „eine lineare historische Erzählung ins Wanken, sondern lässt auch die Grenzen des Experiments Kino verschwimmen.“
Mit „Michael ironside and I“ von Marian Mayland zeichnet die Jury des EMAF Medienkunstpreises des Verbands der deutschen Filmkritik eine „komplexe essayistische Auseinandersetzung mit Film- und Fernsehgeschichte aus“, heißt es in der Begründung. „In der fließenden Montage gefundener Genrebilder werden Spuren toxischer Männlichkeit sichtbar, die keine nostalgische Verklärung zulassen. Der Brennstoff der (Selbst-)Reflexion bleibt allerdings die cinephile Empfindsamkeit des Autors.“
Die Ausstellung des 34. EMAF ist noch bis zum 30. Mai in der Kunsthalle Osnabrück aufgebaut. Wissenswertes zur Ausstellung finden Sie unter www.emaf.de. Über virtuelle Einblicke in die Ausstellung werden wir Sie in Kürze informieren. Sobald es die Pandemie Bestimmungen in Osnabrück zulassen, wird gegebenenfalls noch eine Öffnung der Ausstellung ermöglicht.
Die medienkünstlerischen Arbeiten der Sektion EMAF Campus sind aktuell und noch bis zum 9. Mai vor Ort in Osnabrück in den Fenstern des Kunstraum hase29, des BBK Kunstquartier und in den Fenstern der Universität Osnabrück in der Seminarstraße zu sehen. Die Objekte, Installationen und Videos stammen von Studierenden der Hochschule für Künste Bremen, der Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig, des Instituts für Kunst|Kunstpädagogik der Universität Osnabrück und der Hochschule Osnabrück. Einzig die Arbeiten der Hochschule für Künste Bremen im Kunstraum hase29 werden bereits am 29. Mai abgebaut. Dort werden im Anschluss die Werke der Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig präsentiert.
Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, dem Goethe-Institut, dem Auswärtigem Amt, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V.
Herzliche Grüße vom Team des EMAF 2021
presse@emaf.de
21.04.2021Das Festival ist eröffnet
Das 34. European Media Art Festival (EMAF) ist eröffnet. Seit heute, Mittwoch 21. April, steht Festivalbesucher:innen und Akkreditierten ein umfangreiches Festivalprogramm der Sektionen Ausstellung, Film und Campus auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de zur Verfügung. Bis einschließlich 2. Mai ist das komplette Online-Angebot verfügbar, das durch zahlreiche Begleitveranstaltungen wie Künstler:innen-Gespräche, Making-Ofs, virtuelle Rundgänge und Talks ergänzt wird (Termine siehe unten). Sofern es die Corona-Maßnahmen der Stadt Osnabrück zulassen, wird es auch vor Ort Möglichkeiten geben, die bis zum 30. Mai aufgebaute EMAF Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück sowie Arbeiten von Kunsthochschulen in der Sektion Campus an Corona-konformen Ausstellungsorten der Stadt zu besuchen. Darüber informiert das EMAF tagesaktuell.
Filmprogramm
Über 120 Beiträge aus 31 Ländern präsentiert das 34. European Media Art Festival in seinem diesjährigen Filmprogramm, das auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de ab heute bis zum 2. Mai zu sehen ist. Um einen Austausch mit den Filmschaffenden und Diskussionen über Medienkunst in Festivalatmosphäre trotz Corona-Pandemie zu ermöglichen, haben das EMAF Programmteam und die Gastkurato:innen im Vorfeld umfangreiche „Artist Conversations“ geführt, die ab sofort begleitend zu den Filmen online zur Verfügung stehen. Das EMAF plant, ausgewählte Filmprogramme in Kooperation mit in- und ausländischen Partnern nachzuholen, sobald öffentliche Kinovorführungen wieder möglich sind. emaf.cinemalovers.de
Ausstellung
Die von Inga Seidler kuratierte Ausstellung des EMAF nimmt das Festivalthema „possessed“ zum Ausgangspunkt und untersucht die Bedeutungen von Besitz und Besessenheit in der heutigen Welt in Form von sieben Installationen internationaler Künstler:innen, die in der Kunsthalle Osnabrück aufgebaut sind. Eine Öffnung für das Publikum erfolgt, sobald es die Corona Maßnahmen der Stadt Osnabrück zulassen. Zugleich wird ein virtueller Besuch der Ausstellung für Festivalbesucher:innen möglich sein: Auf der Streaming-Plattform des Festivals werden in der Rubrik „Ausstellung“ unter anderem ein Making-Of sowie ein virtueller Rundgang zu erleben sein. Sobald der virtuelle Rundgang geöffnet ist, werden wir darüber informieren. emaf.cinemalovers.de
Talks
In sechs virtuellen Diskussionsrunden, die von Daphne Dragona und Alfred Rotert kuriert wurden, sprechen geladenen Theoretiker:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen über ausgewählte Themenschwerpunkte im Rahmen des EMAF, zum Beispiel über die Gemeinsamkeiten von auf Verbrennung fossiler Energien basierenden Volkswirtschaften und kolonialen Großpflanzungen, über Technoheritage und kulturelle Enteignung, über die im Verborgenen tätigen Arbeitskräften und Sklaverei, über digitalen Gewohnheiten und kollektives Trauma. Die Talks werden live auf der EMAF-Webseite gestreamt und sind später hier auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de verfügbar. Die Talks des diesjährigen EMAF im Einzelnen:
Donnerstag, 22. April
17:00
Against Cultural Dispossession: Performing Bodies and Machines
19:00
Petrochemical Legacies of Possession and Haunting
Freitag, 23. April
17:00
Against Colonialism within New Digital Regimes
19:00
Rethinking Data Possession: Towards Machine Learning and a Precognitive Mode of Black Existence
Samstag, 24. April
17:00
Against the Plantationocene: Black Ecologies and Environmental Justice
19:00
Planet City and the Return of Global Wilderness
www.emaf.de
Campus
Die Festivalsektion Campus bietet Klassen und Fächergruppen europäischer Akademien und Hochschulen eine Plattform. Coronabedingt werden diese überwiegend auf der StreamingPlattform emaf.cinemalovers.de, aber auch vor Ort in Osnabrück in den Fenstern des Kunstraums hase 29, in den Fenstern des Instituts für Kunst/Kunstpädagogik in der Seminarstraße und im Fenster des bbk Kunstquartiers zu erfahren sein. emaf.cinemalovers.de
Specials
Um soziale Festival-Momente zu ermöglichen, lädt das EMAF alle Festivalbesucher:innen am Samstag, dem 24. April 2021, zur virtuellen Party “Bal Masqué” ein. Darüber hinaus bietet der Performance-Bausatz “Soft Prison” des Künstlerduos OJOBOCA, der per Paketsendung nach Hause bestellt werden kann, die außergewöhnliche Möglichkeit, zeitgleich Performer:in und Publikum zu sein. “My flesh is in tension, and I eat it” ist ein Mail-Art-Projekt der Künstler Teo AlaRuona und Jaakko Pallasvuo, das Bezug nimmt auf das von Steve Reinke und Jaakko Pallasvuo kuratierte Filmprogramm „The New Death“. Die beiden Editionen können direkt über das Festival bestellt werden.
emaf.cinemalovers.de
Katalog & Timetable
Der Katalog des 34. European Media Art Festivals (EMAF) kann unter der Mailadresse presse@emaf.de bestellt werden und auf folgender Webseite heruntergeladen werden: www.emaf.de/files
Einen Timetable über das gesamte Festivalangebot gibt es unter: www.emaf.de/timetable
Tickets & Service
Die Tickets für das Online-Programm sind ab sofort online unter emaf.cinemalovers.de verfügbar. Dort können sich Besucher:innen registrieren und einen Festivalpass kaufen. Auch Online Gruppentickets sind in diesem Jahr verfügbar, die für bis zu 20 Personen gültig sind. Alle verfügbaren Filme, Gespräche mit Filmemacher:innen und Dokumentationen sind im Zeitraum 21.04.-02.05.2021 ohne zeitliche Begrenzung verfügbar und zu entdecken. Wir freuen uns, dass der überwiegende Teil der Filme ohne Geoblocking weltweit verfügbar sein wird. Die Talks des Festivals und weitere Sonderprogramme finden per Zoom statt, zu denen Sie sich als Diskussionsteilnehmer:in anmelden können. Die Talks (alle in englischer Sprache) werden zusätzlich per Stream kostenfrei über unsere Website erreichbar sein. www.emaf.de/service
Akkreditierung
Für am Programm beteiligte Künstler:innen, Kurator:innen und Referent:innen sind Akkreditierungen möglich. Diese umfassen einen Zugang zum Online-Programm sowie die Berechtigung zum freien Eintritt in die Veranstaltungen des Festivals, sofern diese stattfinden können. Auch für Institutionen, Verleiher, Festivals etc. sind Akkreditierungen möglich. Alle Modalitäten zu Akkreditierungen zum diesjährigen EMAF finden Sie unter: www.emaf.de/service
Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, dem Goethe-Institut, dem Auswärtigem Amt, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.
Mit besten Wünschen und herzlichen Grüßen vom Team des EMAF 2021
www.emaf.de
17.04.2021Specials für Festivalbesucher:innen
Damit Festivalbesucher:innen trotz Hybrid-Version in Corona-Zeiten aktiv am 34. European Media Art Festival (EMAF) teilnehmen können und Begegnungen mit Austausch über Medienkunst stattfinden, bietet das EMAF in diesem Jahr eine Reihe von außergewöhnlichen Beteiligungsprojekten an: Zu den auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de präsentierten Filmprogrammen und medienkünstlerischen Arbeiten können Besucher:innen an Werkstatt-Gesprächen mit den Künstler:Innen und Talks zu ausgewählten Themenschwerpunkten des Festivals teilnehmen. Darüber hinaus lädt das EMAF am Samstag, dem 24. April 2021 zur virtuellen Party “Bal Masqué” ein. Der Performance-Bausatz “Soft Prison” des Künstlerduos OJOBOCA, der per Paketsendung nach Hause bestellt werden kann, bietet die außergewöhnliche Möglichkeit, zeitgleich Performer:in und Publikum zu sein. “My flesh is in tension, and I eat it” ist ein Mail-Art-Projekt der Künstler Teo Ala-Ruona und Jaakko Pallasvuo, das Bezug nimmt auf das von Steve Reinke und Jaakko Pallasvuo kuratierte Filmprogramm „The New Death“. Die beiden Editionen können direkt über das Festival bestellt werden.
Bal Masqué am Samstag, 24. April 2021, 20:00 Uhr
Der Bal Masqué ist eine virtuelle Clubnacht und ein Corona-sicherer Zusammenschluss aus einer Online-Tanz-Battle, einem digitalen Maskenball und vielen individuellen VJ-Sets, der exklusiv während des EMAF in Kooperation mit IMPAKT angeboten wird. Alle Festivalbesucher:innen sind eingeladen, ihre verrücktesten digitalen oder realen Masken zu tragen und mitzufeiern. Wenn es Ihnen lieber ist, können Sie natürlich völlig anonym hinter Ihrer Maske an der Party teilnehmen, oder Sie stellen sich selbst in den Mittelpunkt und nehmen an einem der Battles teil, die während des Bal Masqué ausgerichtet werden. Die Battles sind die Höhepunkte des Balls, bei denen jeweils drei Teilnehmer:innen um den Preis für die außergewöhnlichste Hintergrund- und Maskendarbietung wetteifern. Beim Bal Masqué zerfließen die Grenzen zwischen Zuschauer:innen und Teilnehmer:innen. Er ist nach Anmeldung kostenfrei über https://impakt.nl/events/2021/party/bal-masque-x-emaf/ zugänglich.
Soft Prison
In Zeiten, in denen ein persönlicher Festivalbesuch nicht möglich ist, bietet der Home-Performance-Bausatz „Soft Prison“ die Möglichkeit, stattdessen zu Hause einer einzgiartigen Live-Performance beizuwohnen. Mit Hilfe eines einfachen Objekts und einer Schritt-für-Schritt-Anleitung wird der eigene Körper zum/zur ultimativen Performer:in. Der Bausatz umfasst ein phosphoreszierendes 35mm-Dia, eine illustrierte Anleitung und eine dazugehörige Schachtel. Er kann unter der Adresse presse@emaf.de direkt über das Festival bestellt werden und wird auf dem Postweg zugesandt. Die Kosten betragen EUR 10,00 plus Versand.
My flesh is in tension, and I eat it
“My flesh is in tension, and I eat it” war ursprünglich eine Performance, die 2021 in Helsinki ihre Premiere hatte. Dieser Brief ist ein überarbeiteter Teil des Performance-Skripts, verfasst und ins Englische übersetzt von Teo Ala-Ruona und illustriert von Jaakko Pallasvuo. Er steht im Dialog mit dem Filmprogramm „The New Death“, das Steve Reinke und Jaakko Pallasvuo für das EMAF kuratiert haben. Der Brief kann direkt über das Festival bestellt werden und wird Ihnen auf dem Postweg zugesandt. Bitte schreiben Sie dafür an presse@emaf.de. Die Kosten betragen EUR 5,00 plus Versand.
Talks und Künstler:innen-Gespräche
Zu den Filmprogrammen und zum Festivalschwerpunkt „Possessed“ bietet das 34. European Media Art Festival (EMAF) ein umfangreiches Online-Programm mit Hintergrundgesprächen und Expert:innen-Talks an, das ab dem 21. April für Festivalbesucher:innen mit Festivaltickets oder Akkreditierung unter https://emaf.cinemalovers.de/de/home zu erleben ist.
Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, dem Goethe-Institut, dem Auswärtigem Amt, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.
13.04.2021Talks & Campus
In seiner diesjährigen Hybrid-Version präsentiert das European Media Art Festival (EMAF) in den Sektionen Talks und Campus eine Reihe an medienkünstlerischen Diskussionsrunden zum Festivalschwerpunkt „Possessed“ sowie eine Auswahl aktueller Arbeiten, mit denen sich Fächergruppen der Medienkunst von europäischen Kunsthochschulen zu Wort melden. Die Programme sind überwiegend auf der Streaming Plattform emaf.cinemalovers.de zu erleben, werden aber auch in Fenstern von Ausstellungsorten der Osnabrücker Altstadt je nach aktueller Allgemeinverfügung zur Corona-Pandemie zu sehen sein.
Die Talks des diesjährigen European Media Art Festivals (EMAF) beschäftigen sich mit der Frage, was „Besitz“ und „Besessenwerden“ in der heutigen Welt bedeuten und geht dabei etwaigen Wechselbeziehungen auf den Grund. „Die Sprecher:innen diskutieren die Themenfelder Eigentum und Kontrolle im Kontext von Grund und Boden, Identität und Information“, sagt Kuratorin Daphne Dragona, die für das Talks-Programm verantwortlich zeichnet. „Dabei setzen sie sich auch mit der Macht von Glaubenssystemen, Gewohnheiten und herrschender Narrative auseinander. Im Zentrum des Programms steht der Zusammenhang zwischen heutigen Formen von Extraktivismus und Ausbeutung – sei es von Bodenschätzen, menschlicher Arbeitskraft oder Daten – und dem Kolonialismus der Siedler, dem rassistisch geprägten Kapitalismus.“
In sechs virtuellen Diskussionsrunden sprechen die geladenen Theoretiker:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen zum Beispiel über die Gemeinsamkeiten von auf Verbrennung fossiler Energien basierenden Volkswirtschaften und kolonialen Großpflanzungen, Technoheritage und kultureller Enteignung, den im Verborgenen tätigen Arbeitskräften von heute und Sklaverei, digitalen Gewohnheiten und kollektivem Trauma. Besonderes Gewicht liegt dabei auf dem unentwegten Kampf widerständiger Netzwerke und Ökologien. So diskutieren unter anderem die Künstlerinnen Nora Al-Badri und Lerato Shadi über Strategien gegen kulturelle Enteignung.
Heather Davis und Regine Rapp sprechen über die Rolle von Plastik in unseren heutigen Lebenswelten. Die Binaritäten Mensch/Maschine und Rasse/Unterwerfung stehen in der Diskussion von Dr. Ramon Amaro und Maya Indira Ganesh im Mittelpunkt. Ariana Dongus und Tiara Roxanne beschäftigen sich mit Datenkolonialismus. Schwarze Ökologie und die Zusammenhänge von Klimawandel und Kolonialismus sind die Themen im Talk von Jacqueline Brown und Sria Chatterjee. Und Liam Young begibt sich mit uns auf eine Science-Fiction-Safari durch eine imaginäre Stadt der gesamten Erdbevölkerung. „Das Programm der Talks des EMAF 2021 unterstreicht mit seiner Betrachtung angestammter und zeitgenössischer Technologien und kultureller Praktiken, wie sehr es nach wie vor vonnöten ist, die Welt differenziert wahrzunehmen, damit dieser Planet anders bewohnt werden kann“, sagt Kuratorin Daphne Dragona.
Das gesamte Programm der EMAF Talks gibt es jetzt unter www.emaf.de.
Die Festivalsektion EMAF Campus bietet auch in diesem Festivaljahr Klassen und Fächergruppen europäischer Akademien und Hochschulen eine Plattform. Coronabedingt werden diese überwiegend auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de, aber auch vor Ort in Osnabrück in den Fenstern des Kunstraums hase 29, in den Fenstern des Instituts für Kunst/Kunstpädagogik in der Seminarstraße und im Fenster des bbk Kunstquartiers zu erfahren sein. Die Klassen von Julika Rudelius der Hochschule für Kunst Bremen und von Candice Breitz & Eli Cortiñas der Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig zeigen Installationen, Performances und Videos, während die Klasse von Katarina Zdjelar des Rotterdamer Piet Zwart Institute mit einem Videoprogramm vertreten ist.
Auch das Institut für Kunst|Kunstpädagogik der Universität Osnabrück wird Videos aus den Modulen von Bettina Bruder und Barbara Kaesbohrer im Programm haben, und die Hochschule Osnabrück zeigt darüber hinaus Apps und Videos aus dem Studiengang Media & Interaction Design, betreut von Christoph Mett, Hannes Nehls, Björn Plutka und Michaela Ramm.
Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, dem Goethe-Institut, dem Auswärtigem Amt, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.
19.03.2021Filmprogramm
Insgesamt 110 Filme aus 31 Ländern präsentiert das 34. European Media Art Festival in seinem diesjährigen Programm, das mit dem Festivalmotto „Possessed“ überschrieben ist. Angesichts der steigenden Infektionszahlen und erheblichen Reiseeinschränkungen werden die Filmprogramme allerdings als reine Online-Veranstaltung stattfinden. Die Ausstellungen in der Kunsthalle und an anderen Spielorten werden wie geplant aufgebaut und je nach Gegebenheiten auch öffentlich zugänglich sein.
Das Streaming-Angebot wird vom 21. April – 02. Mai online sein und neben den Filmprogrammen auch Künstler:innengespräche, Live-Talks und Einblicke in die Ausstellungen umfassen. „Sobald öffentliche Kinovorführungen wieder möglich sind, werden wir eine Reihe von Filmen noch einmal in physischer Form präsentieren“, sagt Katrin Mundt, Mitglied des EMAF-Leitungsteams.
Mit über 2.600 Einreichungen bewarben sich mehr Künstler:innen als je zuvor für die Aufnahme in das EMAF-Programm. 31 Filme wurden für den Wettbewerb ausgewählt. „Viele dieser Filme setzen sich mit Landschaften auseinander, die von den Spuren historischer Besetzungen oder aktueller Konflikte geprägt sind“, sagt Katrin Mundt, die für das Filmprogramm verantwortlich zeichnet. „Die Haltung der Künstler:innen kann dabei sehr kritisch, aber auch sehr persönlich sein. Und oft suchen sie nach Alternativen: nach anderen Weltmodellen und neuen Formen des Zusammenlebens.“
Marwa Arsanios‘ Who Is Afraid of Ideology? Part 3: Micro-Resistances (2020) etwa erzählt vom Kampf um Land und Bodenschätze in Kolumbien und die Ermächtigung indigener Frauen durch die Verbreitung ökologischen Wissens. Simon Lius Happy Valley (2020) verbindet die Spuren der Proteste in seiner Heimatstadt Hongkong zu einem melancholischen Parcours durch eine Stadt im Verschwinden. Weitere Arbeiten kreisen um die enge Verbundenheit von Körper, Ort und Identität. Renèe Helèna Browne untersucht in Daddy’s Boy (2020) die Rolle von Vaterfiguren bei der eigenen Identitätsfindung. Der Hollywood-Klassiker Jurassic Park liefert Browne Argumente für eine andere, „monströse“ Art in der Welt zu sein. Und auch Marian Maylands Michael Ironside and I (2020) sucht in den Filmsets von SciFi-Produktionen der 1980er- und 90er-Jahre nach den Vorstellungen von einer technologisch erweiterten Männlichkeit.
Das Teilen und Weitergeben von Erfahrung, das Verständigen über kulturelle Grenzen und geografische Distanzen hinweg stellt einen weiteren Schwerpunkt im Wettbewerb dar. Zum Beispiel ist 13 Ways of Looking at a Blackbird (2021) das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Künstlerin Ana Vaz und zwei Schüler:innen aus Lissabon, Vera Amaral und Mário Neto. Ihr Film stellt grundlegende Fragen darüber, wie wir uns sehend und filmend ein Bild von der Welt machen und uns zu anderen ins Verhältnis setzen. Dani Gal verbindet in Three Works for Piano (2020) zwei sehr unterschiedliche Erzählebenen: drei Klavier-Performances und den Bericht eines ehemaligen Soldaten der israelischen Armee. Beide beleuchten sie unterschiedliche Dimensionen von Sprechen und Schweigen, von Erinnerung und Inszenierung.
Das Festivalthema „Possessed“ wird mit einer von Anja Dornieden und Juan David González Monroy (Berlin) kuratierten Reihe gewürdigt. Unter dem Titel „The Unpossessable Possessor“ stellt sie den filmischen Apparat in den Mittelpunkt: Wie ist er mit uns Menschen verbunden, wie ergreift er von uns Besitz?
Eine Reihe zur Geschichte und Gegenwart der Videokunst in Libanon präsentiert die Künstlerin und Kuratorin Nour Ouayda (Beirut). In „Show Us the Money and We Will Resist“ zeichnet sie nach, welche Rolle die Ressourcen und Netzwerke des libanesischen Fernsehens für die Entwicklung der Videokunst in den 1990er Jahren spielten, und welche neuen medialen Infrastrukturen an ihre Stelle getreten sind.
Wir laden Sie herzlich ein, beim 34. European Media Art Festival dabei zu sein.
11.03.2021Ausstellung
In wenigen Wochen beginnt in Osnabrück das 34. European Media Art Festival. Allerdings können wir heute nicht garantieren, unter welchen Bedingungen ein Besuch des Festivals unter den Ende April geltenden Corona-Richtlinien möglich sein wird. Wir bereiten auch Online-Formate für einen virtuellen Besuch vor. Zugleich planen wir natürlich wie gewohnt für den Besuch vor Ort - das betrifft auch die diesjährigen Installationen der EMAF-Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück, die den Titel „possessed“ trägt und von der Berliner Kuratorin Inga Seidler kuratiert wurde.
Entsprechend der Doppelbedeutung des Wortes „possessed“ in seiner deutschen Übersetzung bewegt sich die diesjährige Ausstellung im Spannungsfeld der Begriffe Besitz und Besessenheit: Die gezeigten Arbeiten behandeln auf vielfältige Weise koloniale und kapitalistische Zusammenhänge der Themen Herrschaft, Kontrolle, Besitz und Eigentum. Dabei fällt ein besonderes Augenmerk auf die Rolle von Technologien, denen die medienkünstlerischen Arbeiten zugleich neue, alternative und indigene Vorstellungen von Miteinander und Besitz entgegensetzen. Mit dem Setting der Ausstellung im Kirchenschiff der ehemaligen Dominikanerkirche werden dabei ästhetisch spannungsreiche Kontraste zu den gezeigten Arbeiten gesetzt.
Ein Highlight ist unter anderem die altarhafte Video-Installation „Madre Drone“ der chilenischen Künstlerin Patricia Domínguez, die Mythen, Symbole und Rituale mit Vorstellungen von Extraktion und indigenen Landrechten, kultureller Aneignung und Naturzerstörung durch Industrialisierung verschmilzt. Nora Al Badris Arbeit mit dem Titel „BabylonianVision“ hinterfragt heutige Museumspraktiken, indem sie mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und Maschinellem Lernen synthetische babylonische Objekte auf der Grundlage von Altertümern generiert. Was es bedeutet, keine Geschichte und damit keine Zukunft zu haben, kulminiert in dem Video „Motlhaba Wa Re KeNamile“, das Lerato Shadi in ihrer Heimatstadt Lotlhakane (Botswana) gedreht hat: Die Arbeit erinnert an die sogenannten Sklavenmasken, die weiße Sklavenhalter ihren entmenschlichten Arbeitskräften über den Kopf stülpten. Pedro Neves Marquez untersucht Geschichten der Kolonialisierung durch die Linse der Biotechnologie und verweist darauf, wie eng die Kolonisierung von Völkern mit der Kolonisierung von Land und mit der Kontrolle über biologische Reproduktion im Allgemeinen verbunden ist. Vladan Joler erforscht und visualisiert verschiedene technische und soziale Aspekte zeitgenössischer Phänomene im Schnittpunkt von Technologie und Gesellschaft in Form einer großdimensionierten Landkarte des New Extractivism. Und der Künstler Johannes Paul Raether stellt in Gestalt der „Weltheilungshexe Protektorama“ die These auf, dass die von den Prinzipien des Kapitals besessene Menschheit zur Prothese ihrer eigenen digitalen Geräte mutiert.
Ob online oder vor Ort - wir laden Sie herzlich ein, beim EMAF 2021 dabei zu sein!
Aktuelle Informationen hierzu werden auf unserer Website veröffentlicht.
23.02.2021Online-Programm
Tausende Besucher:innen auf einem Festival, wie vor der Corona-Pandemie beim European Media Art Festival üblich – das ist momentan nicht mal ansatzweise denkbar. Unsere Kurator:innen planen deshalb neben den Veranstaltungen und Ausstellungen im realen Raum auch verschiedene Online-Formate. Sie werden ab dem 21. April online zu sehen sein - unter emaf.cinemalovers.de. Die Filme, Installationen und Talks werden über die Festivaldauer hinaus bis zum 2. Mai abrufbar sein.
Zu den Highlights zählt neben den Filmen des Internationalen Wettbewerbs in diesem Jahr sicher die von Anja Dornieden und Juan David González Monroy kuratierte Filmreihe zum Festivalthema „Possessed“. Sie untersucht, wie der filmische Apparat mit uns Menschen verbunden ist und von uns Besitz ergreift – unter anderem in Filmen von Ruy Guerra, Amy Halpern und Eva C. Heldmann. Die von Nour Ouayda zusammengestellte Reihe “Show Us the Money and We Will Resist“ widmet sich außerdem der Geschichte der Videokunst in Libanon. Arbeiten von Akram Zaatari, Mohamed Soueid, Chantal Partamian und anderen beleuchten die Wechselbeziehungen zwischen Fernsehen, künstlerischem Experiment und alternativen Medien.
In der Kunsthalle Osnabrück wird Kuratorin Inga Seidler Arbeiten präsentieren, die auf vielfältige Weise koloniale und kapitalistische Impulse zu den Themen Herrschaft, Kontrolle, Besitz und Eigentum behandeln und dabei besonders die Rolle von Technologien betrachten – zum Beispiel anhand von Vladan Jolers „New Extractivism“ oder Nora Al Badris „Babylonian Vision“. Die altarhafte Video-Installation von Patricia Dominguez verschmilzt Mythen, Symbole und Rituale mit den Vorstellungen von Extraktion und indigenen Landrechten, kultureller Aneignung und durch Industrialisierung zerstörte Natur.
Kunst und Kultur standen in der Politik in den vergangenen Monaten nicht gerade ganz oben auf der Prioritätenliste. Aber sie sind wichtige Elemente des gesellschaftlichen Diskurses, sie schaffen Begegnungsräume und fördern den sozialen Zusammenhalt. Dafür steht auch das EMAF 2021 mit seinen Programmen und seiner Thematik.
„Das EMAF hat traditionell ein sehr internationales Publikum. Durch das Online-Programm können wir möglichst viele Filme und Beiträge einem breiten Publikum zugänglich machen – ohne dass dafür jemand in die Bahn oder ein Flugzeug steigen muss“, so Alfred Rotert, Mitglied der Festivalleitung.
Ob online oder falls möglich vor Ort - wir laden Sie herzlich ein, beim EMAF 2021 dabei zu sein!
14.01.2021Themenschwerpunkt: “Possessed”
Wir bedanken uns bei allen Filmemacher:innen, Künstler:innen und Distributionen, die ihre Arbeiten bei uns eingereicht haben. Mit einer Anzahl von 2.600 lag diese deutlich höher als in den vergangenen Jahren. „Wir sind begeistert über die Vielzahl und formale Vielfalt der Arbeiten, die uns für das 34. European Media Art Festival in Osnabrück vorgeschlagen wurden. Auch ist die geographische Herkunft deutlich breiter gestreut als in den Vorjahren“, sagt Katrin Mundt, die Leiterin des EMAF-Filmprogramms und Teil der Festivalleitung.
Mit seinem Thema „Possessed“ [„Besessen“] legt das EMAF in diesem Jahr den Fokus auf Fragen des Eigentums und Formen des Besitzens. Gezeigt werden Filme, Installationen, Performances und Vorträge, die untersuchen, wie Besitzverhältnisse unsere globale Gegenwart und Zukunft bestimmen und wie sie mit unserer jüngeren Vergangenheit verwoben sind. Sie zeigen auf, wie Objekte, Räume oder Erfahrungen von uns Besitz ergreifen und dabei alternative Formen des Miteinanders ermöglichen. Und indem sie mit Strategien der Aneignung, der Distribution und des Entzugs experimentieren, schlagen sie neue Formen der Präsenz in und Partizipation an den Räumen und Institutionen von Film und Medienkunst vor. Während Ausstellung, Filmprogramm und Talks sich je unterschiedlichen Aspekten des Themenschwerpunkts widmen, nehmen einzelne Formate gezielt ihre Zusammenhänge und Wechselbeziehungen in den Blick.
Die von Inga Seidler kuratierte Ausstellung nimmt Besitz und Kolonialismus beziehungsweise (rassistischen) Kapitalismus als Ausgangspunkt. In den ausgewählten Arbeiten geht es um Ungleichheiten, die dieses System des Besitztums (und Eigentumsrechts) hervorgebracht hat: die Enteignung oder den Entzug von Land, Subjektivität, Geschichte(n), Erinnerungen und Rechten. Sie werfen ein Licht darauf, wie sich dies im Bereich des Digitalen fortsetzt und auf die Verbindung von Technologie und Abstraktion zurückwirkt. Die Schau präsentiert zudem Werke von Künstler:innen und Aktivist:innen, die alternative Formen des Besitzes, verschiedene Modelle des Zusammenlebens unter Verzicht auf Eigentum sowie veränderte gesellschaftliche Realitäten imaginieren.
Das von Anja Dornieden und Juan David González Monroy kuratierte Filmprogramm mit dem Titel „The Unpossesable Possessor“ [„Der nicht besitzbare Besitzer“] betrachtet den kinematografischen Apparat als lebendiges Wesen, der in eine vielschichtige Beziehung mit uns Menschen verstrickt ist. Ist seine Beziehung zu uns parasitärer oder wechselseitiger Natur? Sind seine Absichten lauter oder korrupt? Steht er unter unserer Herrschaft oder unterliegt unser Selbst seiner Kontrolle? Ist er menschlich? Oder etwas anderes? Liebt er uns? Zweifellos haben wir einen guten Teil unseres kollektiven Bewusstseins der Filmmaschine abgetreten. Wäre es nicht hilfreich herauszufinden, wer sie ist und was sie will?
Das von Daphne Dragona kuratierte Talk-Programm diskutiert, was „Besitz“ und „Besessen-Werden“ heute bedeuten und in welcher Verbindung sie zueinander stehen. Bildende Künstler:innen, Filmschaffende und Theoretiker:innen sind eingeladen, über Besitz, Kontrolle und Herrschaft im Kontext von Grundbesitz, Identität und Technologie zu diskutieren und zu erkunden, wie diese von alten und neuen Überzeugungen, Ritualen und Gewohnheiten bestimmt werden. Indem es seine Aufmerksamkeit auf vergangene und zeitgenössische Formen des Kolonialismus und des Extraktivismus richtet, fragt das Programm danach, was es bedeutet, Welt/en zu besitzen, zu verlieren und zurückzufordern. Dabei befasst es sich mit Formen von Widerstand, Relationalität und Verwandtschaft.
17.12.2020Lichte Momente - Body Hacking
So gern hätten wir Ihnen an dieser Stelle Infos zu unserem Programm zum Internationalen Kurzfilmtag am 21. Dezember zur Verfügung gestellt. Aber manchmal gibt es eben Wichtigeres, weshalb der Kurzfilmtag in diesem Jahr leider ausfallen muss. In Zeiten der verschärften Corona-Regeln gilt unsere Solidarität den geschlossenen Kinos und Kultureinrichtungen.
Last Call for Entries - Deadline: 31. Dezember
Sie haben noch bis zum Ende des Jahres Zeit, Ihre Arbeiten für die Sichtung zum EMAF 2021 einzureichen - unter submissions.emaf.de. Dort finden Sie auch weitere Informationen zum Einreichprozedere sowie das Reglement.
Wir freuen uns auf Ihre Filme, Videos, Installationen, Performance-Projekte und Arbeiten aus dem Bereich Expanded Media!
Lichte Momente - Body Hacking
Für diejenigen unter Ihnen, die über die Festtage in Osnabrück sein sollten, lohnt sich sicher auch ein Spaziergang durch die Altstadt, in der noch bis zum 31. Dezember das Outdoor-Medienkunst-Projekt “Lichte Momente” des EMAF zu sehen ist.
Unter dem Motto Body Hacking stellt das Projekt die viel diskutierte Thematik der „Posthuman Bodies“ in den Mittelpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung: Bodyhacker lassen sich beispielsweise RFID¬Chips unter die Haut operieren, mit denen Türen entriegelt, Smartphones entsperrt oder Daten gespeichert werden. Durch die Einnahme von chemischen Substanzen und Hormonen optimieren sie ihre Körper – und führen so alle normativen Kategorien ad absurdum.
Die diesjährigen Künstler:innen Stine Deja, Eva Papamargariti, Filip Ćustić und Younghee Shin umkreisen, befragen und reflektieren in ihren ästhetischen Positionen das Thema Body Hacking und nähern sich ihm auf ernsthafte, poetische, ironische oder humorvolle Weise.
Wir wünschen Ihnen allen frohe und vor allem gesunde Feiertage und alles Gute für das Neue Jahr!
19.11.2020Neue Film-Auswahlkommission
In fünf Monaten beginnt das EMAF 2021. Auch in den ungewissen Zeiten der Corona-Pandemie blicken wir voraus und arbeiten an einer Festivalausgabe, die nicht nur die gewohnt sorgfältig kuratierten Filmprogramme, Installationen, Live-Arbeiten und Talks in Osnabrück präsentiert, sondern die auch mit digitalen Angeboten den besonderen Anforderungen des gegenwärtigen Moments Rechnung tragen wird. Wir werden Sie in den kommenden Monaten über Details unserer Programmplanung und über neue Teammitglieder auf dem Laufenden halten. So möchten wir Ihnen heute unsere neue Auswahlkommission vorstellen.
Neue Film-Auswahlkommission
Eli Cortiñas, Mason Leaver-Yap und Philip Widmann stellen mit der Leiterin der Filmsektion Katrin Mundt das kuratorische Team, das in den kommenden Monaten die Wettbewerbs- und Langfilmprogramme des EMAF 2021 entwickeln und beim Festival vorstellen wird.
Eli Cortiñas hat gegenwärtig gemeinsam mit Prof. Candice Breitz die Professur für Raumkonzepte an der HBK Braunschweig inne. Ihre Filme und Installationen wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. im Museum Ludwig, in der Kunsthalle Budapest, im CAC Vilnius, in der SCHIRN Kunsthalle, bei SAVVY Contemporary, im Museum Marta Herford, im Centre Pompidou, Museum of Modern Art Moscow, Kunstmuseum Bonn und MUSAC sowie bei internationalen Biennalen und Festivals gezeigt, u.a. der Riga Biennale, der Moscow International Biennale for Young Art, den Kurzfilmtagen Oberhausen und bei Curtas Vila Do Conde. Cortiñas lebt und arbeitet in Berlin.
Mason Leaver-Yap entwickelt mit Künstler:innen Texte, Ausstellungen und Veranstaltungen. Zuletzt arbeitete Leaver-Yap mit Ingrid Pollard, Renée Green und Free Agent Media, Onyeka Igwe, Lin+Lam, Evan Ifekoya, Oreet Ashery, Laura Guy, Sunil Gupta und the Estate of Tessa Boffin, Sharon Hayes und Mathew Parkin, Lucy McKenzie, Iman Issa, Wendy Jacob, Alejandro Cesarco, Jimmy Robert, Rachel O’Reilly, Andrea Büttner, Alexis Mitchell und Sharlene Bamboat, Kat Anderson, Jamie Crewe und Beatrice Gibson. Leaver-Yap lebt in Glasgow und Berlin.
Philip Widmann macht Filme, Texte und Filmprogramme. Seine Filme und Videos wurden u.a. bei der Berlinale, dem IFF Rotterdam, bei Views from the Avantgarde, dem Yamagata International Documentary FF, beim FID Marseille und CPH:DOX gezeigt sowie im Wexner Center for the Arts, KW Berlin und bei der Videonale, Bonn. Er hat Filmprogramme zusammengestellt für Arkipel Jakarta, Image Forum Tokyo, das Kasseler Dokfest u.a.. 2017 erhielt Widmann den EMAF Medienkunstpreis der Deutschen Filmkritik (VDFK) für seine Arbeit “Das Gestell”. Er lebt in Berlin.
Call for Entries
Noch bis zum 31. Dezember läuft unser Call for Entries für das EMAF 2021. Eingereicht werden können aktuelle Arbeiten in den Sektionen Film, Installation und Expanded Media. Die Einreichplattform finden Sie hier: https://submissions.emaf.de/
„Lichte Momente 2020 – Body Hacking“
„Lichte Momente“ ist ein Projekt des Experimentalfilm Workshop e.V., der gleichzeitig auch Träger des EMAF ist. In diesem Jahr projiziert die Outdoor-Videokunst-Ausstellung zum dreizehnten Mal Arbeiten internationaler Künstler:innen an Häuserwände und Fassaden in der Osnabrücker Altstadt. Dabei treffen die Besucher:innen ab dem 28. November unter dem diesjährigen Motto “Body Hacking” auf Kunst, die es sonst nur im Museum zu sehen gibt - mit Arbeiten von Stine Deja, Eva Papamargariti, Filip Custic und Younghee Shin.
Zum Gedenken an den 9. November - eine Aktion von den "Osnabrücker VIELEN"
Der Kölner Künstler Gunter Demnig erinnert seit den Neunziger Jahren mit dem Kunstprojekt STOLPERSTEINE in Europa an die Opfer der NS-Zeit. Vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort oder ihrer Arbeitsstätte wird eine Gedenktafel aus Messing ins Trottoir eingelassen. Inzwischen liegen Stolpersteine in 1265 Kommunen Deutschlands und in 21 Ländern Europas. In Osnabrück gibt es inzwischen 296 Messingtafeln auf den Gehwegen der Friedensstadt.
Heute, dem Jahrestag der Reichspogromnacht 1938, wollen die Osnabrücker VIELEN mit der Aktion #stolpersteineputzenOS den Opfern des NS-Regimes gedenken. Das EMAF ist Teil der Osnabrücker VIELEN und hat sich an der Aktion beteiligt.
Die Osnabrücker VIELEN sind Kulturschaffende und -institutionen aus Stadt und Landkreis Osnabrück, die sich für Toleranz und Kunstfreiheit aussprechen und sich solidarisch mit Akteur*innen der Kulturszene zeigen, die von rechtspopulistischen und rechtsextremen Positionen attackiert oder in Frage gestellt werden.
In der kommenden Woche sind drei besondere Filme aus dem diesjährigen Programm des 33. European Media Art Festival erstmals in Niedersachsen zu sehen. Nach der pandemiebedingten Absage des für April 2020 geplanten Festivals präsentiert das EMAF sie nun in Kooperation mit dem Unabhängigen FilmFest Osnabrück und dem Kino im Sprengel in Hannover.
EMAF beim Unabhängigen FilmFest Osnabrück
Auf Einladung des Unabhängigen FilmFest Osnabrück, das am kommenden Mittwoch eröffnet, werden im Rahmen eines EMAF-Gastprogramms zwei Dokumentarfilme zu sehen sein: The Magic Mountain von Eitan Efrat und Daniel Mann (BE 2020, 68 Min.) sowie Was bleibt | Šta ostaje | What remains / Re-visited von Clarissa Thieme (DE/AT/BS 2020, 69 Min.)
The Magic Mountain begibt sich an drei Orte in Europa, an denen Steinbrüche und Höhlen einen Blick in die Tiefenschichten der Erde und die Spuren unserer jüngeren Geschichte erlauben. Der Film ist eine Auseinandersetzung mit alternativen Formen, die Welt um uns erfahrbar zu machen.
(24. Oktober, 17.30 Uhr, Filmtheater Hasetor, Osnabrück, danach Gespräch mit Regisseur Eitan Efrat)
Was bleibt | Šta ostaje | What remains / Re-visited ist eine Wiederannäherung an Schauplätze von Kriegsverbrechen der 1990er Jahre in Bosnien Herzegowina, die Thieme bereits zehn Jahre zuvor gefilmt hatte. Sie lädt mit einer ebenso einfachen wie behutsamen Intervention die Menschen vor Ort zur Begegnung und zum Erinnern ein. (25. Oktober, 15.00 Uhr, Filmtheater Hasetor, Osnabrück)
EMAF im Kino im Sprengel
Das Kino im Sprengel in Hannover zeigt in Kooperation mit dem EMAF das bei der diesjährigen Berlinale preisgekrönte Spielfilmdebüt des Kolumbianers Camilo Restrepo, Los Conductos (CO/BR/FR 2020, 74 Min.). Der Film erzählt von einem jungen Mann in Medellín, der, gerade einer religiösen Sekte entflohen, wieder und wieder von den Gespenstern der Vergangenheit heimgesucht wird. Ein zutiefst politischer filmischer Trip. (24. Oktober, 20.30 Uhr, Kino im Sprengel, Hannover)
Alle Filmemacher*innen sind langjährige Gäste des EMAF und haben das Profil des Festivals als international beachteten Ort für junge, experimentelle Kunst mit geprägt. Aus diesem Grund freut es uns besonders, gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern ihre Filme auch unter den aktuell erschwerten Bedingungen ins Kino bringen zu können.
Einzelheiten zur Ticketbuchung und zu den geltenden Corona-Richtlinien erfahren Sie über die Websites der beiden Veranstalter, www.filmfest-osnabrueck.de und www.kino-im-sprengel.de.
21.09.2020Call for Entries
Die Einreichplattform zum 34. European Media Art Festival ist ab sofort geöffnet
Deadline ist der 31. Dezember 2020
Filme, Videos, Installationen, Performance-Projekte und Arbeiten aus dem Bereich Expanded Media – wir freuen uns auf Ihre Einreichungen zum 34. European Media Art Festival!
Das Festival findet vom 21. bis zum 25. April 2021 statt. Osnabrück wird dabei fünf Tage lang zu einer internationalen und richtungsweisenden Plattform für Medienkunst und zum Treffpunkt für Künstler:innen, Kurator:innen, Galerist:innen und Studierende. Die Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück wird darüber hinaus bis zum 30. Mai 2021 zu sehen sein.
Unsere Auswahlkommission und Kurator:innen werden in den nächsten Monaten die Einreichungen sichten und daraus das Programm des kommenden Festivals entwickeln. Ab Mitte März 2021 wird das vollständige Programm auf unserer Homepage www.emaf.de verfügbar sein.
Während des Festivals vergeben zwei Jurys folgende Preise: den EMAF-Medienkunst-Preis der Deutschen Filmkritik (VDFK), den Dialogpreis des Auswärtigen Amtes sowie den EMAF-Award für eine richtungsweisende Arbeit in der Medienkunst.
Wir laden Sie herzlich ein, Ihre aktuellen Medienkunstarbeiten einzureichen!
Bitte nutzen Sie für die Einreichungen unsere Online-Formulare. Deadline ist der 31. Dezember 2020.